Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat wegen schleppender Geschäfte mit Anleihen und Aktien im Auftaktquartal einen kräftigen Gewinnrückgang verbucht. Der Überschuss sackte von Jänner bis März um ein Drittel auf 859 Mio. Franken (706,3 Mio. Euro) ab. Damit verfehlte die zweitgrößte Schweizer Bank die Analysten-Schätzungen von 1,16 Mrd. Franken deutlich.
Für den Rückgang war das Investmentbanking verantwortlich. Insbesondere im Zinsgeschäft und im Geschäft in gewissen Schwellenmärkten musste die Bank Ertragseinbußen verdauen.
Credit Suisse eröffnete die Berichtssaison der großen europäischen Banken. Wie bereits die US-Konkurrenten JP Morgan und Citigroup bekamen die Schweizer die Flaute in Geschäft mit festverzinslichen Papieren zu spüren. Die Anleihenhandelseinnahmen sanken im fortgeführten Geschäft um 21 Prozent. Auch die Deutsche Bank dürfte sich diesem Trend nicht entziehen können, wenn sie Ende April die Zwischenbilanz vorlegt. Der deutsche Branchenprimus ist eine große Nummer im Anleihen-Geschäft, das lange boomte und Einbußen in anderen Teilen des Investmentbankings ausglich.
Zudem verursachte der Ausstieg von Credit Suisse aus kapitalintensiven Investmentbanking-Geschäften einen Verlust von 297 Mio. Franken. Rund lief es für das Geldhaus im ersten Quartal dagegen im Geschäft mit reichen Privatkunden. Das Institute sammelte insgesamt 13,7 Mrd. Franken an neuen Geldern ein, der höchste Wert seit drei Jahren. Starke Zuflüsse verbuchte die Bank insbesondere von Superreichen aus Asien.