Der Sparkurs der Billigfluglinie stößt den Passagieren sauer auf.
Der Vorstandschef der irischen Billigfluglinie Ryanair, Michael O'Leary, hat sich beim Kurznachrichtendienst Twitter seinen Kunden gestellt - und wurde mit Schmähkritik überschüttet. Das berichtete die britische Zeitung "Independent" am Mittwoch. So wollte einer der Fragesteller etwa wissen, welchen Leuten O'Leary gern das Leben besonders schwer mache, und lieferte die Antwort gleich selbst: "Alten und Behinderten", wie er vermute.
O'Leary nahm es mit Humor und begab sich bewusst in die Ecke, in die ihn seine Kunden stellten. Auf die Frage, ob Ryanair-Fluggäste künftig auch für jeden Atemzug extra bezahlen müssten, antwortete der Billigflieger-Boss: "Super-Idee - ich habe eine Arbeitsgruppe, die sich damit befasst." Die Fragestellerin revanchierte sich sogleich: "Ich wusste, das würde euch gefallen, ihr geldgierigen Bastarde." Einer Frau, die sich als Ryanair-Angestellte ausgab, schrieb O'Leary betont übertrieben: "Gehen Sie zurück an die Arbeit, oder Sie sind gefeuert!"
Ryanair wirbt seit Jahren damit, die günstigste Airline Europas zu sein. Viele Kunden sind jedoch sauer wegen der Verkaufsmethoden des Billigfliegers. Häufigste Kritikpunkte sind, dass Ryanair oft Provinzflughäfen anfliegt, für Sonderleistungen wie Gepäckbeförderung oder Sitzplatzwahl Aufpreise verlangt und versuche, ahnungslosen Kunden etwa Versicherungen oder neue Koffer aufzudrängen.