Deutsche Bank mit Milliardengewinn in der Krise

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Im Jahr mit der schwersten Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik hat die Deutsche Bank schon wieder Milliardengewinne erzielt. Der deutsche Branchenprimus verbuchte für 2009 einen Gewinn von 5 Mrd. Euro nach Steuern. Vorstandschef Ackermann betonte, die Bank habe ihre Risiken deutlich vermindert. Den stärksten Beitrag zum Ergebnis habe das Investmentbanking geleistet.

2008 hatte das Institut wegen der Finanzkrise noch einen Verlust von 3,9 Mrd. Euro ausgewiesen, nach einem Gewinn von 6,5 Mrd. Euro im Boomjahr 2007. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine Erhöhung der Dividende um 50 Prozent auf 75 Cent je Aktie vor. Im Vorjahr war sie von 4,50 Euro auf 50 Cent gekürzt worden. Ackermann begründet die nach seinen Worten vergleichsweise geringe Ausschüttungsquote damit, dass auch wegen erwarteter Verschärfung der Regulierung die Stärkung des Eigenkapitals Vorrang habe.

Ackermann legte ein Bekenntnis zu gesellschaftlicher Verantwortung ab. Banken müssten "in ihrem Tun nicht nur der sogenannten realen Wirtschaft dienen, wie es oft heißt, nein, mehr noch: Sie müssen den Menschen dienen", betonte er. Deshalb lägen "ein verlässlicher Regulierungsrahmen, eine effektive Aufsicht und eine intakte Risikodisziplin, man kann auch sagen Risikomoral", im "ureigenen Interesse" der Finanzindustrie.

Das Jahr 2009 sei ein Schlüsseljahr für die Deutsche Bank gewesen, erklärte Ackermann. Das Geldhaus habe seine kreditfinanzierten Handelsaktiva - eine als ebenso gewinn- wie risikoträchtig eingeschätzte Geschäftspraxis - um über 40 Mrd. Euro zurückgefahren. Die sogenannte Leverage Ratio, das Verhältnis von Bilanzsumme einschließlich Fremdkapital zu Eigenkapital, sei von etwa 40 auf 23 gesunken. "Wir verfahren streng nach dem Prinzip: Weniger Risiken und mehr kundenbezogenes Geschäft", betonte der Bankchef.

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