Deutsche Bank sammelt mit Anleihe 1,25 Mrd. Euro

Teilen

Die Deutsche Bank hat mit der ersten Nachranganleihe in Europa seit rund einem Jahr überraschend viel Geld eingenommen. Insgesamt sammelte das Frankfurter Geldhaus 1,25 Mrd. Euro ein. Damit war der Bond, der wegen seiner Ausgestaltung dem Kernkapital der Bank zugerechnet werden kann, mehrfach überzeichnet.

Ursprünglich hatte die größte deutsche Bank ein Volumen von 500 Mio. Euro angepeilt, die Nachfrage privater und institutioneller Investoren lag aber bei rund 3 Mrd. Euro. Mit dem Geld stärkt die Bank ihre Kapitalausstattung und rüstet sich für eine mögliche Verschärfung der Wirtschaftskrise.

Grund für die rege Nachfrage war die recht hohe Verzinsung für das riskante Papier ohne Laufzeitbegrenzung. Die Deutsche Bank zahlt einen festen Kupon von 9,5 Prozent, was Analysten als attraktiv bezeichneten. Seit fast einem Jahr sind in Europa keine Papiere dieser Art mehr begeben worden, da die Investoren wegen der Finanzkrise vor Risiken zurückschrecken.

Die Nachrang-Anleihen der Banken werden wegen ihrer Risiken zwar üblicherweise hoch verzinst, doch bei einer Insolvenz werden ihre Ansprüche auch erst nach denen anderer Gläubiger bedient. Zudem hatten einige Banken, die von der Finanzkrise besonders schwer getroffen waren, in den vergangenen Monaten ihre Zinszahlungen ausgesetzt.

Die Titel können vom Emittenten nach frühestens fünf Jahren erstmals zurückgezahlt werden - bei der Deutschen Bank ist dies im März 2015 das erste Mal möglich. Ende vergangenen Jahres hatte das Institut noch Investoren verschreckt, als sie einen ähnlichen Bond nicht vorzeitig zurückgezahlt hat. Dies wurde als Tabubruch gewertet. Dank höherer Zinsen spielt dies Analysten zufolge aber mittlerweile keine große Rolle mehr.

Für viele Banken sind solche Anleihen derzeit billiger als die Aufnahme frischen Kapitals etwa am Aktienmarkt. "Die Deutsche Bank war hier eine Art Eisbrecher", sagte ein Experte. So kündigte am Mittwoch auch die französische Bank Societe Generale einen ähnlichen Bond mit einer Verzinsung von ebenfalls 9,5 Prozent an.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.