Die deutsche Industrie wächst nach einjähriger Pause wieder. Der Einkaufsmanagerindex kletterte im Februar um 0,3 auf 50,1 Punkte, teilte das Markit-Institut zu seiner Umfrage unter hunderten Unternehmen mit. Er durchbrach damit erstmals seit Februar 2012 die Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. Befragte Ökonomen hatten sogar einen Anstieg auf 50,5 Punkte erwartet. "Man kann sich wieder auf Deutschland als Wachstumslokomotive für die Euro-Zone verlassen", sagte Markit-Ökonom Tim Moore.
Garant dafür ist das gut laufende Auslandsgeschäft. Die Exportaufträge stiegen so stark wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. "Das ist vor allem der verbesserten Nachfrage von Kunden aus Asien zu verdanken", hieß es. Trotzdem bauten die Industriefirmen Stellen aber, allerdings deutlich weniger als im Jänner.
Auch die Dienstleister wachsen - obwohl deren Einkaufsmanagerindex auf 54,1 Zähler fiel, nachdem im Jänner mit 55,7 Punkten noch der beste Wert seit mehr als anderthalb Jahren erreicht wurde. Die Aufträge legten erneut zu, wenn auch nur noch leicht. Die Service-Unternehmen schätzten ihre Aussichten für die kommenden zwölf Monate so gut ein wie seit Mitte 2011 nicht mehr.
Der Composite-Index - der Industrie und Dienstleister zusammenfasst - verlor 1,7 auf 54,4 Punkte. Er hielt sich aber deutlich über der Marke von 50 Zählern. "Damit bleibt Deutschland auf Kurs, im ersten Quartal wieder ein Wachstum zu schaffen", sagte Moore. Im vierten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt mit 0,6 Prozent so stark eingebrochen wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr.