Der Vertrauensvorschuss der Fans ist groß, die Begeisterung scheint Zweifel zu verdrängen. Am Samstagmorgen um 09.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MESZ) kommt in den USA das iPad in die Läden, das nach Angaben seines Herstellers Apple eine völlig neue Klasse von Geräten zwischen Computer und Handy begründet. Apple-Chef Steve Jobs bewertet das Gerät als "revolutionär" - und die Apple-Fans trauen ihm.
Obwohl sie das iPad bisher nur von Fotos kennen, liegen Schätzungen zufolge mehr als 100.000 Vorbestellungen vor, gleich zu Kaufbeginn dürfte es Lieferverzögerungen geben, US-Geschäfte rechnen mit langen Warteschlangen schon in der Nacht. Ein Verkaufstermin für Österreich ist noch nicht bekannt. In Deutschland soll das iPad Ende April in den Handel kommen.
Egal, ob sich die angekündigte Technikrevolution einstellen wird oder auch nicht: Die Zugkraft des Herstellers Apple ist ein Phänomen. "Die Kundenzahlen werden beeindruckend sein", prophezeit ein US-Experte. "Das ist ziemlich bemerkenswert, weil die Leute das iPad bislang weder selbst gesehen noch berührt haben und ganz einfach dem Versprechen von Apple trauen." Gartenberg glaubt, dass Apple nach seinen Mac-Computern, dem Telefon iPhone und dem Musikspieler iPod mit dem iPad "einen weiteren großen Hit" landen wird.
Das iPad sieht aus wie das Apple-Multimediahandy iPhone, nur größer ist es - fast so groß wie ein Blatt Din-A4-Papier. Bedient wird es komplett über den berührungsempfindlichen Bildschirm, den Touchscreen. Gedacht ist das Gerät vor allem zur mobilen Unterhaltung. Als erste deutsche Blätter mit einer kostenpflichtigen digitalen Ausgabe für das Gerät werden die Zeitungen der "Welt"-Gruppe zu lesen sein.
Analysten rechnen damit, dass Apple den Preis nach etwa drei Monaten senken werde. Das kleinste iPad - mit 16 Gigabyte Speicher und ohne Mobilfunkanschluss - kostet in den USA zunächst 499 Dollar (knapp 370 Euro), die teuerste Version mit 64 Gigabyte Speicher und UMTS kostet 829 Dollar.
