Nach seinem Urteil steht René Benko erneut in der Kritik. Ermittlungsunterlagen belasten den Ex-Milliardär mit einem brisanten Jagdverdacht – bei einem Ausflug soll ein Kind einen Hirsch geschossen haben.
René Benko kommt nicht zur Ruhe. Nur kurz nach dem emotionalen Wiedersehen mit seiner freigesprochenen Frau Nathalie vor Gericht – Benko selbst erhielt 15 Monate bedingt plus Geldstrafe – rücken neue Vorwürfe ins Zentrum der Ermittlungen. Der Signa-Pleitier soll sich nach dem Zusammenbruch seines Firmenimperiums Ende 2023 zurückgezogen haben, auf die luxuriösen Jagdhöfe eines Tiroler Freundes. Dort, fern der Öffentlichkeit, genoss er weiter exklusive Reviere – trotz des rasanten Schwunds früherer Begleiter.
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Allein war Benko allerdings nicht. Bei einem Jagdausflug soll ein neunjähriges Kind anwesend gewesen sein. Der brisante Verdacht, den das Magazin „News“ unter Berufung auf Ermittlungsunterlagen nun öffentlich macht: Der Bub könnte einen Hirsch geschossen haben.
Die Information stammt aus Gesprächen, die Nathalie Benko im Februar 2025 mit einer Hotelchefin führte. Die Gastgeberin, selbst passionierte Jägerin, schilderte demnach einen Moment, in dem Benko beim Gratulieren zu einem Hirsch-Abschuss auf das Kind gezeigt und gesagt haben soll: „Nein, nein, dort hockt der Jäger.“ Als die Frau irritiert reagierte, soll sie von ihrem Mann mit den Worten „Reiß di zsammen, du blede Kuah…“ zurechtgewiesen worden sein.
Die Hotelchefin soll sogar ein Foto vorgelegt haben, das den Buben neben dem erlegten Rotwild zeigt. Ihre Sorge sprach sie deutlich aus: „Wenn sie da draufkommen, dann brennt der Hut. Dann haben wir keine Jagd mehr. Dann hat mein Mann nichts mehr.“
War der Schuss ein Gesetzesbruch?
Ein Kind auf der Jagd mitzunehmen, wäre an sich kein Problem. Doch ein Abschuss durch einen Minderjährigen wäre klar illegal. Laut Tiroler Jagdgesetz dürfen nur Personen mit gültiger Jagdkarte auf die Pirsch gehen – und diese gibt es in der Regel erst ab 18. Zudem könnte ein solcher Vorfall sogar als Tierquälerei gewertet werden. Im Extremfall drohen bis zu zwei Jahre Haft.
Benko weist die Vorwürfe über seinen Anwalt entschieden zurück. Auch der Hausherr des Jagdhofs betonte, es habe keinerlei Verstöße gegen Jagd- oder Waffengesetz gegeben. Man könne ausschließen, dass der Vorfall in seinem Revier passiert sei.