Deutsche Elektroindustrie weiter im Konjuktur-Tal

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Im Gegensatz zu anderen Branchen sieht die deutsche Elektroindustrie noch kein Ende der konjunkturellen Talfahrt. Die Auftragseingänge seien im Mai um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Aus dem Inland seien 29 Prozent weniger Bestellungen gekommen, aus dem Ausland 46 Prozent. "Eine wirkliche Bodenbildung lässt damit weiter auf sich warten", sagte der Chefvolkswirt des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Andreas Gontermann, der dpa.

Zwar habe es im Mai gegenüber April dieses Jahres "ein leichtes Plus bei allen Kennziffern gegeben, dies können wir aber noch nicht sicher als Trendwende werten", fügte Gontermann hinzu. Auch im Juni hätten die Unternehmen der Elektroindustrie ihre aktuelle Lage "so schlecht beurteilt wie nie zuvor", sagte Gontermann. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate hätten sich zwar zum sechsten Mal in Folge erholt, allerdings auf sehr niedrigem Niveau.

Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sei im Mai die Zahl der Aufträge bei Investitionsgütern um 42 Prozent eingeknickt, bei Bauelementen um 28 Prozent und bei Gebrauchsgütern um 23 Prozent. Im aussagekräftigeren Fünf-Monate-Vergleich (Jänner bis Mai) seien insgesamt 36 Prozent weniger Aufträge eingegangen als in den ersten fünf Monaten 2008, sagte Gontermann.

Auch beim Umsatz sei der Mai 27 Prozent unter dem Vorjahresniveau geblieben. Der Rückgang habe sich gegenüber April nur wenig verlangsamt. Für die ersten fünf Monate ergibt sich Gontermann zufolge ein Umsatzminus von ebenfalls 27 Prozent, gleich verteilt auf In- wie Auslandsabsatz. Die Produktion zeige ein Minus von 25 Prozent im Mai. Von Jänner bis Mai seien es minus 23 Prozent gewesen.

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