Den Führerschein kann man nun aufs Smartphone laden und das digitale Dokument bei einer Kontrolle vorweisen. Die dafür notwendige App "eAusweise" ist seit Dienstag verfügbar.
Der "digitale Führerschein" ist da. Wie Innenminister Gerhard Karner und Digitalisierungsstaatssekretär
Florian Tursky (beide ÖVP) nach dem Ministerrat kundtaten, ist die dafür nötige App seit gestern verfügbar. Damit kann man die Fahrgenehmigung auf sein Handy laden und bei Kontrollen auch digital vorweisen. Weitere Ausweise sollen künftig ebenfalls auf diesem Weg verfügbar sein, als nächstes sind ein elektronischer Altersnachweis und ein digitaler Zulassungsschein geplant.
Basis für all das ist die neue Ausweisplattform "eAusweise". Die hat zum Ziel, dass Bürger über ihr Smartphone Nachweise erbringen können. Die App ist ab sofort für Android im Google Play Store ab Version 8 und für iOS im App Store ab Version 13 verfügbar. Tursky sprach von einer "digitalen Geldbörse" für die Österreicher. Für die Zukunft sei geplant, in die Plattform alle Ausweise hinein zu bekommen - vom Schülerausweis bis hin zur E-Card.
Voraussetzung ist ID-Austria
Voraussetzung ist eine ID-Austria, die Weiterentwicklung der elektronischen Handysignatur. Über die meldet man sich wiederum in der App "Digitales Amt" an und kann den Aktivierungsprozess in der App "eAusweise" starten. Über diese können Besitzer eines Scheckkartenführerscheins ihre Lenkerberechtigung auf das Smartphone laden und in der "eAusweise"-App als QR-Code - etwa bei einer Verkehrskontrolle oder allgemein als Ausweis - vorweisen.
Pferdefuß an der Sache: Zumindest vorerst wird die Anwendung nur im Inland anerkannt. Karner betonte, dass aber bereits an bilateralen Abkommen gearbeitet werde. Zudem muss der digitale Führerschein künftig in der gesamten EU laut einschlägiger Richtlinie anerkannt werden. Österreich sei hier eben in einer absoluten Frontrunner-Position, wie Tursky betonte.
Polizisten können am Handy überprüfen
Die Polizei wird den Führerschein per Handy überprüfen können, jeder Polizist wird mit einem entsprechenden Gerät ausgestattet. Für die Exekutive bringe das einen kleinen Mehraufwand, doch sei es das wert, um den Österreichern das entsprechende Bürgerservice bieten zu können, meinte Karner.