Elektrohandel freut sich über Boom bei Flat-TVs

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Die Verkaufszahlen von Flatscreens gehen steil rauf. Gefragt sind insbesondere Geräte für superscharfe HD-Bilder. ORF1 etwa strahlt schon in HD aus.

Die Österreicher sind im Fernsehfieber. Der Elektrohandel erlebt derzeit einen neuen Höhenflug beim Absatz von Flachbildschirmen. "Der Boom setzt sich ungebrochen fort“, berichtet Thomas Pöcheim von der Media Markt-/Saturn-Geschäftsführung im Gespräch mit MONEY. Und da die Geräte nicht nur immer besser, sondern auch immer günstiger werden, seien die Kunden die großen Gewinner: "Für weniger Geld bekommt man jetzt mehr“, so Pöcheim.

Erst knapp 30 Prozent der Haushalte haben Flat-TV

Haupttreiber der großen Umsätze mit den Flachmännern ist der Austausch alter Röhrenfernseher durch neue Flats. Prinzipiell sind 98 Prozent der österreichischen Haushalte mit Fernsehen ausgestattet, 55 Prozent verfügen sogar über zwei oder mehr Geräte. Aber: Erst knapp 30 Prozent haben einen modernen Flachbildschirm. Dieser Anteil hat sich zwar innerhalb des letzten Jahres nahezu verdoppelt – "aber für die nächsten Jahre ist da noch viel Potenzial“, sagt Pöcheim. Auch die Zweit- oder Drittgeräte für Schlaf- bzw. Kinderzimmer würden nach und nach durch Flatscreens ausgetauscht.

Ganz neues Fernseh­erlebnis in HD-Qualität

Gepusht wird der Flat-Verkauf auch durch den neuen TV-Standard High Definition (HD). Bei in HD ausgestrahlten Sendungen ist die Bild- und Tonqualität um ein Vielfaches besser. "Der Unterschied ist deutlich bemerkbar“, sagt Pöcheim. Sportübertragungen in HD etwa bringen ein ganz neues TV-Erlebnis.

ORF1 strahlt in HD aus, Sky hat 6 HD-Kanäle

Die TV-Sender rüsten hinsichtlich Ausstrahlung in HD auf, daher ist die Anschaffung eines HD-fähigen Fernsehers zunehmend sinnvoll. So ist ORF1 bereits in HD-Qualität zu sehen. Der Bezahlsender Sky hat 7 HD-Kanäle (man bucht zum Abo ein HD-Zusatzpaket für 10 Euro). Viele Sportfans rüsten jetzt ihr TV-Equipment für die am 15. August startende Leichtathletik-WM in Berlin auf.

Wichtig: Nicht jeder Flatscreen ist HD-fähig, hier ist auf die Kennzeichnung zu achten. "Außerdem muss man die Zuspielquelle anpassen“, so Pöcheim. Dementsprechend boomen auch HD-fähige Receiver, Camcorder und Blu-ray-Player.

THOMAS PÖCHLEIN: "BESSERE GERÄTE FÜR WENIGER GELD"
MONEY: Welche Trends gibt es bei Flachbild-Fernsehern?
Es geht ganz in Richtung der Full-HD-Qualität. Geräte, die diesen hochauflösenden Standard wiedergeben, sind stark gefragt. Die Bild- und Tonqualität ist überwältigend. Von Sportübertragungen bis zu Serien wie CSI – wer das einmal in HD gesehen hat, will es haben. Und das Content-Angebot wird immer größer – mit ORF1 etwa oder Sky.

Welche Geräte verkaufen sich am besten?
Generell jene mit Bildschirmdiagonalen zwischen 40 und 50 Zoll. Und HD-fähige Fernseher machen sowieso erst Sinn ab 37 Zoll.

Wie schaut es mit den Preisen aus?
Einen 40-Zoll-Plasmaschirm gibt es zwischen 400 und 500 Euro; LCD kostet rund 100 Euro mehr. 50-Zöller sind schon unter 1.000 Euro zu haben. Und ein kleines 20-Zoll-Gerät kostet nur noch um die 200 Euro. Für die Kunden ist der Preisverfall perfekt – sie bekommen jetzt bessere Geräte für weniger Geld.

Aber Ihre Umsätze leiden darunter?
Wir können das durch die Menge gut kompensieren. Wir verkaufen ja hohe Stückzahlen an Flatscreens – nach Warengruppen ist das unser größter Umsatzbringer.

Gibt es neben HD weitere Trends?
Ja, das Thema Design ist groß im Kommen. Der Samsung Skin Line LCD-Schirm etwa ist nur 4 cm dick und sieht an der Wand wirklich aus wie ein Bild.

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