Wenn es nach der Charakterisierung von Geschäftsführer Olli-Pekka Kallasvuo geht, steht dem Handy-Weltmarktführer eine "Umwälzung" bevor. Zur finnischen Tageszeitung "Helsingin Sanomat" sagte Kallasvuo, Nokia werde künftig weitaus mehr Gesamtlösungen als nur Geräte verkaufen. Als "Neue Dimension" bezeichnete er dabei die Einbindung von GPS-basierten Ortungsdiensten.
Kallasvuo nannte die Eingliederung des Navigations-Spezialisten Navteq, des Betriebssystem-Herstellers Symbian und die enge Zusammenarbeit mit dem US-Mobilfunker Qualcomm als Vorbereitungsschritte für die seit längerem geplante Umgestaltung der Geschäftstätigkeit bei Nokia.
"Ziel ist es, Menschen mit Phänomenen sowie mit Dingen zusammenzubringen, die sie für wichtig halten. Das kann Unterhaltung sein, Bildung, Business oder Kontaktpflege - für all das produzieren wir eine neue Dimension von Ortungsdiensten", sagte Kallasvuo in dem Zeitungsinterview.
Um derartige Ortungssysteme möglichst breitflächig an die Kunden zu bringen, soll ab Oktober eine eigene "Lösungen"-Einheit unter der Leitung des Venezolaners Alberto Torres die Arbeit aufnehmen. Als Verkaufsplattform soll das unter Startschwierigkeiten leidende Nokia-Downloadportal "Ovi" dienen. Dieses ging heuer Ende Mai Jahres mit Verspätung online.
Anfang September verzeichnete das Portal im Vergleich mit ähnlichen kommerziellen und freien Portalen bescheidene 10 Mio. Downloads insgesamt. Auf Nutzer umgerechnet bedeutet das etwa 1,7 Mio. User. In zwei Jahren will Nokia die Zahl der Ovi-Nutzer weltweit auf 300 Mio. bringen.
