Permira macht Kasse mit Freenet-Aktien

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Der Finanzinvestor Permira trennt sich vom Großteil seiner Beteiligung am deutschen Mobilfunkunternehmen Freenet und nimmt dabei knapp 180 Mio. Euro ein.

Die Beteiligungsfirma hat einige potenziell kostspielige Sorgenkinder im Portfolio wie die hoch verschuldete Senderkette ProSiebenSat.1. Experten zufolge steht sie daher unter dem Druck ihrer Geldgeber, rasch Mittel auszuschütten. Permira verdiente Finanzkreisen zufolge unter dem Strich Geld mit seinem Freenet-Investment.

"Bereits vor mehr als einem Jahr haben wir in der Öffentlichkeit gesagt, dass die Permira Fonds ihren Anteil mittelfristig reduzieren werden", sagte Permira-Deutschland-Chef Jörg Rockenhäuser. Der Anteil der Permira-Tochter Telco sei nun auf 10,1 Prozent von 24,99 Prozent gesunken. Permira platzierte 19,1 Mio. Freenet-Aktien zu je 9,25 Euro am Markt. Freenet-Anleger reagierten verschnupft, die Freenet-Aktie verlor gut neun Prozent.

Permira hatte seine Mobilfunkfirma Debitel vergangenes Jahr bei Freenet eingebracht und dafür unter anderem neue Aktien erhalten. Mit der Debitel-Übernahme hatte der damalige Freenet-Chef Eckhard Spoerr die von seinen Hauptaktionären Drillisch und United Internet (UI) geplante Zerschlagung Freenets verhindert.

Drillisch hatte ein Auge auf das Freenet-Mobilfunkgeschäft geworfen. UI wollte das Breitband-Internetgeschäft haben - und hat es mittlerweile auch billig bekommen. Ende Mai verkaufte Freenet seine defizitäre Breitbandsparte für 125 Mio. Euro. Noch Anfang 2009 hatten Analysten mit dem Zwei- bis Dreifachen gerechnet.

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