Philips-Konzern wieder in der Gewinnzone

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Philips hat sich im vierten Quartal weiter von der Wirtschaftskrise erholt. Der Elektronikkonzern kam nachhaltig aus der Verlustzone heraus. Nach einem Minus von 1,18 Mrd. Euro im Vorjahresquartal erzielte Philips einen Gewinn von 260 Mio. Euro. Auch im gesamten Geschäftsjahr 2009 schafften die Niederländer den Sprung in die Gewinnzone. Nach einem Verlust von 92 Mio. Euro im Vorjahr entstand unterm Strich ein Gewinn von 424 Mio. Euro, wie der Konzern berichtete.

Deutliche Kursaufschläge an der Börse von zeitweilig nahezu fünf Prozent honorierten zum Wochenbeginn die Aufwärtsentwicklung. Händler sprachen in ersten Einschätzungen zur Philips-Bilanz von einem "überraschend hohen Quartalsgewinn".

Philips-Konzernchef Gerard Kleisterlee sagte mit Blick auf das laufende Jahr: "Zwar lassen die derzeitigen Umstände keine verlässliche Prognose zukünftiger Entwicklungen zu, aber ich bin zuversichtlich". Der Aufwärtstrend auf den Wachstumsmärkten dürfte sich in allen drei Unternehmensbereichen Verbraucherelektronik Medizintechnik und Lichttechnik fortsetzen. Im Lichtgeschäft stünden aber weitere Umstrukturierungskosten an. Für seine Aktionäre will Philips wie im vergangenen Jahr eine Dividende von 0,70 Euro je Anteil vorschlagen.

Im vierten Quartal blieb der Umsatz aber noch leicht unter dem Vorjahr. Die Erlöse erreichten fast 7,3 Mrd. Euro nach 7,6 Mrd. Euro im Vorjahresquartal, sie stiegen aber deutlich im Vergleich zum Vorquartal (5,6 Mrd. Euro). Im vierten Quartal wirkte sich vor allem die anhaltende Schwäche des US-Marktes belastend aus. Zulegen konnte der Konzern dagegen in Russland, China, den ASEAN-Staaten und Indien. Westeuropa blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil.

In der Elektroniksparte war die Erholungstendenz am stärksten. Auch das Geschäft mit Fernsehern kehrte im Weihnachtsquartal erstmals wieder in die Gewinnzone zurück. Im Lichtsektor profitierte Philips von der neuerlich angestiegenen Automobilproduktion, litt aber nach wie vor unter der geringen Tätigkeit im Bausektor.

Elektroniksparte bleibt Sorgenkind

Der Philips-Konzern mit 116.000 Beschäftigten erzielte 2009 einen Umsatz von 23,2 Mrd. Euro. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr auf vergleichbarer Basis einem Rückgang von elf Prozent. Am schwächsten entwickelte sich dabei die Elektroniksparte. Dagegen zeigte sich das Medizingeschäft am wenigsten von der Krise betroffen. Wegen geringerer Einmalkosten und höherer Gewinne bei Medizin und Elektronik konnte das operative Ergebnis (EBITA) um 41 Prozent auf 1,050 Mrd. Euro zulegen.

Die Besserung führte Philips auch auf den Abschluss des langwierigen Konzernumbaus zurück. Die drei Hauptsäulen wurden mit gezielten Zukäufen gestärkt. In der umsatzstärksten Sparte mit Elektrogeräten will sich der Konzern stärker auf die Bereiche Gesundheit und anspruchsvolle Verbraucherangebote fürs Wohlbefinden konzentrieren und sich aus der stark von der asiatischen Konkurrenz geprägten Konsumelektronik etwas zurückziehen. Philips hatte im vergangenen Jahr die Produktion von Computermonitoren aufgegeben und sich auch teilweise vom Geschäft mit Fernsehern getrennt.

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