Siemens SIS: Kampf auch ohne Streikbeschluss

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Im Arbeitskonflikt um die mögliche Kündigung von 600 Mitarbeitern bei der Siemens Softwaresparte SIS hält die Verwirrung weiter an. Gibt es bis zum 29. Juli keine schriftliche Zusage über einen Kündigungsstopp bis Jahresende 2009, dann kommen noch im August Kampfmaßnahmen, betonte der für die SIS zuständige Betriebsratsobmann Ataollah Samadani.

Zentralbetriebsratsvorsitzender Fritz Hagl wiederum hält weiterhin nichts von einer Eskalation und verweist auf die mündliche Zusage des Managements, dass in den nächsten Monaten, solange die soeben beschlossene Expertengruppe tagt, niemand gekündigt wird. Konkrete Deadline für die Gruppe wollte Hagl nicht nennen. Vom AMS, bei dem die 600 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet wurden, hieß es, nach Ablauf eines Monats ohne Kündigungen müsste die Anmeldung neu erfolgen. Ob dies geschehen werde, ließ die Unternehmensführung auf Anfrage offen.

Zurückhaltend gibt sich auch die Gewerkschaft der Privatangestellten. Grundsätzlich gelte: Wird ein Mitarbeiter gekündigt während noch die Expertengruppe tagt, dann gibt es Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik, hieß es zur APA. Solange nicht gekündigt werde, bestehe aber kein Handlungsbedarf. Dazu Samadani: Es braucht zu einem Arbeitskampf nicht unbedingt den Streik-Beschluss der Gewerkschaft, es gebe auch viele andere kreative Möglichkeiten des Protestes. Und diese würden ausgeschöpft, wenn bis Monatsende keine schriftliche Arbeitsplatzgarantie vorliege.

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