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Preis-Schock: Jeder hat 1.400 Euro Zusatzkosten wegen Teuerung

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Die Arbeiterkammer hat die Mehrbelastung für einen Durchschnittshaushalt  durch die hohe Inflation berechnet. Die Analyse zeigt: Das Entlastungspaket der Regierung deckt die Zusatzkosten bei weitem nicht ab.

Die Berechnung der Arbeiterkammer (AK) geht aus von einer "Normal-Inflation" von zwei Prozent, wie sie jahrelang in etwa vorherrschte, während die aktuelle Teuerungsrate im März in Österreich bei stolzen 6,8 Prozent liegt. Demnach würden die Mehrkosten für einen durchschnittlichen heimischen Haushalt durch diese Teuerung heuer bis Jahresende bei gut 1.400 Euro liegen.

Entlastung bringt im Schnitt nur 650 Euro

Dem gegenüber steht das Entlastungspaket der Regierung, das mit Einmalzahlung, Klimabonus, Wegfall der Ökostrompauschale und Reduktion der Energieabgaben jedem rund 650 Euro bringt. Was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Mehrkosten nicht durch die bisherigen Maßnahmen der Regierung abgedeckt werden.

AK-Steuerexperte Dominik Bernhofer nennt ein praktisches Beispiel: So hat ein alleinstehender Mieter mit mittlerem Einkommen (Gasheizung für 75 Quadratmeter, kein Auto) mit Mehrkosten von rund 1.000 Euro zu kämpfen. Die Entlastungen der Regierung betragen aber nur rund 450 Euro - womit der Betroffene auf mehr als der Hälfte der zusätzlichen Kosten sitzen bleibt.

Familien am Land besonders betroffen

Noch mehr trifft es eine vierköpfige Mittelschichtsfamilie am Land, wo täglich 39 Kilometer ohne zumutbares Öffi gependelt werden muss. Die höheren Energiepreise bedeuten für sie Mehrkosten von gut 2.300 Euro. Zwar profitiert die Familie auch von der geplanten Erhöhung von Pendlerpauschale und Pendlereuro – aber in Summe viel zu wenig. Sie müssen heuer trotzdem netto rund 800 Euro mehr bezahlen als in den Jahren zuvor.

Sehr stark betroffen sind kleine Einkommen, wo die Nettokosten stärker ins Gewicht fallen und kaum finanzielle Reserven vorhanden sind.

"Staat hat Verantwortung"

„Es geht nicht darum, dass alles kompensiert wird. Wir reden hier nur von den Kostensteigerungen, die über das normale Maß hinausgehen. Hier hat der Staat eine Verantwortung“, sagt AK-Experte Bernhofer: "Die Regierung muss rasch etwas tun, um die Teuerungswellen zu brechen und die Menschen wirklich zu entlasten." Auch weil den Prognosen zufolge die Energiepreise noch erheblich weiter steigen könnten. 
 


 
 

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