Südkorea verhängt Millionenstrafe gegen Qualcomm

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Südkoreas Kartellbehörde hat gegen den weltgrößten Handychiphersteller Qualcomm wegen unfairer Marktpraktiken eine Strafe von 260 Mrd. Won (etwa 146,6 Mio. Euro) verhängt. Es ist das bisher höchste Bußgeld, das die Handelskommission des ostasiatischen Landes gegen ein Unternehmen festgelegt hat.

Wie die Behörde mitteilte, kam sie nach jahrelangen Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass der US-Konzern seine führende Marktposition in Südkorea bei Handychips für die Übertragungstechnologie CDMA (code division multiple access) missbraucht habe.

Bei der Lizensierung der CDMA-Mobilfunktechnologie habe Qualcomm von solchen Unternehmen höhere Lizenzgebühren verlangt, die auf Produkte von Wettbewerbern zurückgreifen würden. Zudem habe Qualcomm Kunden Preisnachlässe angeboten, die seine Chips benutzen. Diesen Praktiken verdanke das Unternehmen seit mehr als zehn Jahren seine Quasi-Monopolstellung. "Qualcomm besitzt die CDMA-Quelltechnologie und beherrscht 99,4 Prozent des CDMA-Modemchip-Markts (in Korea)."

Qualcomm äußerte in einer Stellungnahme sein "tiefes Bedauern". Es könne die Entscheidung der Kommission nicht akzeptieren. Seine Geschäftsaktivitäten seien "legitim und wettbewerbsfreundlich" gewesen. Das Unternehmen könne gegen den Bußgeldbeschluss Widerspruch einlegen oder die Angelegenheit direkt vor ein Gericht bringen, berichtete die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Kommissionsbeamte. Zum Kundenkreis von Qualcomm gehören die Nummer zwei und drei im Handymarkt, Samsung Electronics und LG Electronics aus Südkorea.

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