Der Tech-Milliardär und reichste Mensch der Welt hält jetzt einen Anteil von 9,2 Prozent am Kurznachrichtendienst Twitter. Die Aktie schoss daraufhin vorbörslich um mehr als ein Viertel hinauf.
Elon Musk hat insgesamt 73,5 Millionen Aktien von Twitter im Wert von 2,89 Milliarden Dollar gekauft und ist damit der größte Anteilseigner, wie der Kurznachrichtendienst am Montag mitteilte.
Twitter-Aktie im Höhenflug
Die Twitter-Aktie schoss daraufhin vorbörslich zeitweise um 26 Prozent nach oben - was Musk auf einen Schlag rein rechnerisch um 700 Millionen Dollar reicher machte.
Musk ist heftiger Twitter-Nutzer
Der exzentrische Tesla-Chef gehört zu den bekanntesten Twitter-Nutzern mit gut 80 Millionen Abonnenten. Für ihn ist Twitter ein wesentlicher Kommunikationskanal. Mit seinen Tweets handelte er sich wiederholt Ärger mit der US-Börsenaufsicht SEC ein. zeitweise der Verlust des Chefpostens bei Tesla, nachdem er im Sommer 2018 bei Twitter schrieb, er wolle den Elektroauto-Hersteller von der Börse nehmen, und die Finanzierung dafür sei gesichert - obwohl es nur Vorgespräche gegeben hatte. Am Ende musste Musk eine Geldstrafe zahlen, den Vorsitz im Tesla-Verwaltungsrat aufgeben und sich verpflichten, sich Tweets mit potenziellen Folgen für den Aktienkurs von der Firma freigeben zu lassen. Darüber streitet er mit der SEC immer noch und wirft der Behörde eine Einschränkung seiner Redefreiheit vor.
Erst vor rund einer Woche ließ Musk bei Twitter darüber abstimmen, ob der Dienst sich rigoros an den Grundsatz der Redefreiheit halte. "Die Konsequenzen dieser Umfrage werden bedeutend sein", schrieb er dazu. In der Umfrage befanden 70 Prozent, dass Twitter aus ihrer Sicht die Redefreiheit nicht konsequent genug umsetze.
Zweifelhafte Scherz-Tweets
Musk nutzt Twitter nicht nur für Ankündigungen zu Tesla und seiner Weltraumfirma SpaceX, sondern auch für das Weiterleiten von Scherz-Tweets, für provokante Meinungsäußerungen, zur Unterstützung von Kryptowährungen - oder auch für den Schlagabtausch mit Kritikern.
Nachdem Twitter-Mitgründer Jack Dorsey den Chefposten bei dem Dienst an Parag Agrawal übergab, twitterte Musk ein bearbeitetes historisches Foto, in dem Agrawals Gesicht auf die Figur des Sowjet-Diktators Josef Stalin platziert wurde. Dorsey wiederum wurde als Stalins Geheimdienstchef Nikolai Jeschow dargestellt, der am Ende selbst den "Säuberungen" des Kremlchefs zum Opfer fiel.
Für Twitter gehört Musk zugleich zu den prominenten Nutzern, die die Plattform im Rampenlicht halten. Im Herbst sorgte er für Aufsehen mit der Twitter-Umfrage, bei der er sich von den Nutzern verpflichten ließ, sich von zehn Prozent seiner Tesla-Beteiligung zu trennen. Musk musste da ohnehin einen Teil seines Anteils verkaufen, um Steuern auf fällige Aktienoptionen zu zahlen.