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Teuerungs-Hammer bei Handytarifen

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Die hohe Inflation dürfte sich auch auf Handytarife empfindlich auswirken. Und zwar wegen Wertsicherungsklauseln in vielen Mobilfunkverträgen, warnt die Arbeiterkammer.

Für das kommende Jahr rechnet die Arbeiterkammer (AK) bei Mobilfunktarifen mit deutlichen Preiserhöhungen. Von den Steigerungen betroffen sein könnten nicht nur Grundgebühren, sondern auch Servicepauschalen. Möglich sei dies wegen Wertsicherungs- und Indexanpassungsklauseln in Handyverträgen.

„Noch ist es am Mobilfunkmarkt eher ruhig. Doch im nächsten Jahr wird der Inflationshammer bei vielen Handynutzern kräftig zuschlagen aufgrund der hohen Teuerung“, so die AK.

Kein Sonderkündigungsrecht

Die drei großen Anbieter Drei, Magenta und A1 würden in ihren Neuverträgen seit mehreren Jahren Indexklauseln für Grundgebühren, aber teils auch für andere Leistungen verankern. Das ermöglicht den Unternehmen, die Preise während der Vertragslaufzeit entsprechend dem Verbraucherpreisindex anzuheben. Ein Sonderkündigungsrecht gebe es in dem Fall nicht.

Angesichts der extremen Inflation dürften die Erhöhungen kräftig ausfallen. Die AK hat berechnet: Bei einem durchschnittlichen Vertragstarif mit 40 Euro Grundgebühr hieße das Mehrkosten von rund 41 Euro im nächsten Jahr. 

Das sagen die Mobilfunker

Das Forum Mobilkommunikation (FMK) reagierte prompt auf die AK-Aussendung und betonte, die Branche sei in Wahrheit eine Inflationsbremse. Laut einer im Mai durchgeführten Analyse von tarife.at seien die Durchschnittspreise im Mobilfunk seit 2016 pro Einheit um 72 Prozent gefallen. Und laut RTR Mobilfunk-Preisindex seien die Gesamtkunden-Tarife 2021 gegenüber 2019 um fünf Prozent gesunken.  

Die Teuerung in der Telekommunikation - dem von der Statistik Austria mit "Nachrichtenübermittlung" bezeichneten Bereich betrage gerade mal ein Prozent.

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