Der US-Chemiekonzern Dow Chemical treibt die Trennung von besonders konjunkturanfälligen Sparten voran. Zu den Unternehmensbereichen, die Dow Chemical in den nächsten zwei Jahren ausgliedern oder verkaufen will, gehören auch Werke an den deutschen Standorten Stade, Rheinmünster und Baltringen, wie der Konzern am Montag ankündigte.
Zudem stünden Geschäftsteile in den USA, Italien, Südkorea, China und Brasilien auf der Streichliste. Die Ausgliederung umfasse 40 Anlagen an elf Standorten. Etwa 2.000 Beschäftigte seien betroffen. Der zusammengefasste Jahresumsatz der Geschäfte liege bei bis zu fünf Milliarden Dollar (3,67 Mrd. Euro).
Der größte amerikanische Chemiekonzern hatte im Oktober mitgeteilt, er wolle mit der Trennung von Unternehmensteilen mindestens drei bis vier Milliarden Dollar einnehmen. Abgeben will Dow unter anderem Geschäfte mit Epoxid-Harzen, Chlor-Derivaten und Salzlaugen. Mit dem Schritt folgt das Unternehmen aus Midland im US-Bundesstaat Michigan Branchengrößen wie BASF und DuPont.
Die Konkurrenten waren in den vergangenen Jahren immer mehr aus Geschäften mit Massenchemikalien ausgestiegen und hatten stattdessen renditestarke Boom-Bereiche wie Substanzen zur Nahrungsergänzung, Saatgut- und Pflanzenschutzgeschäfte sowie Geschäfte mit komplexen Spezialchemikalien ausgebaut. Die Chemiekonzerne wollen sich damit unter anderem unabhängiger machen von starken Rohstoffpreis-Schwankungen.