DSM erwartet keinen raschen Aufschwung

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Nach einem herben Gewinneinbruch im zweiten Quartal hat der niederländische Chemiekonzern DSM Hoffnungen auf einen bald einsetzenden Aufschwung gedämpft. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte binnen Jahresfrist um 71 Prozent auf 79 Mio. Euro. Eine konkrete Geschäftsprognose für das Gesamtjahr wagte die DSM-Führung zudem nicht.

Der BASF-Konkurrent setzte im fortgeführten Geschäft 1,92 Mrd. Euro um und damit 20 Prozent weniger als vor einem Jahr. Angetrieben durch die Sparte Materials Sciences seien die Ergebnisse im Vergleich zum ersten Quartal allerdings kräftig gestiegen, erklärte Konzernchef Feike Sijbesma. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte die Kunststoffsparte noch rote Zahlen geschrieben.

Abbau der Lagerbestände nähert sich dem Ende

"Die Abschreibungen auf Lagerbestände und der Lagerabbau bei den Kunden sind größtenteils zum Ende gekommen", so Sijbesma. Die Nachfrage habe im Vergleich zum ersten Quartal angezogen. Zuletzt hatte DSM vor allem von seinen weniger konjunkturanfälligen Pharma-und Ernährungssparten profitiert. Experten hatten aber vor Auswirkungen fallender Vitamin- und Penizillin-Preise gewarnt. DSM rechnet in seiner Ernährungssparte nun für das Gesamtjahr mit Ergebnissen leicht über dem Niveau von 2008. Im Pharmageschäft erwartet DSM dagegen einen deutlichen Ergebnisrückgang wegen der gesunkenen Preise. Zum Jahresende hin sei aber mit einer Verbesserung zu rechnen.

Sein früheres Einsparziel von 125 Mio. Euro will CFO Rolf-Dieter Schwalb nun klar übertreffen. Konkrete Zahlen nannte er nicht. Dabei setzt der Konzern unter anderem auf Kostensenkungen im Einkauf.

Erst in der vergangenen Woche hatten BASF und Dow Chemical ebenfalls deutliche Ergebniseinbrüche im zweiten Quartal vermeldet. BASF sieht die Talfahrt zwar inzwischen gestoppt, aber ein nachhaltiger Aufschwung ist für den Branchenprimus noch nicht in Sicht. Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant schrieb sogar erneut rote Zahlen und rechnet mit einer langanhaltenden Nachfrageschwäche. Auch Dow Chemical fuhr infolge sinkender Umsätze und hoher Restrukturierungskosten einen Verlust ein.

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