Der Versorger E.ON will der aserbaidschanischen Energiegesellschaft Socar zufolge dem Pipeline-Projekt TAP den Rücken kehren. Neben E.ON wolle sich auch der französische Total-Konzern zurückziehen, sagte ein Socar-Vertreter am Dienstag in Baku. Gründe nannte er nicht. Mithilfe der TAP-Pipeline soll Europa unabhängiger von russischem Erdgas werden.
Der deutsche Energieriese hielt sich bedeckt. E.ON überprüfe laufend strategische Optionen auch für sein Pipeline-Geschäft, erklärte ein E.ON-Sprecher. Eine solche Prüfung könne dazu führen, dass E.ON eine Trennung von einzelnen Geschäften erwäge - oder auch nicht.
Über die Pipeline TAP soll nach früheren Angaben des britischen Energieriesen BP ab 2019 Gas aus Aserbaidschan über Griechenland und Albanien nach Süditalien fließen. Durch die Röhre sollen pro Jahr rund zehn Milliarden Kubikmeter Gas nach Süditalien gelangen - das entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch Polens. An dem Projekt ist neben BP und Socar auch die norwegische Statoil beteiligt.
E.ON bezieht einen großen Teil seines Erdgases aus Russland und ist auch an der Ostsee-Pipeline beteiligt.