Die Gläubiger der insolventen slowakisch-österreichischen Billig-Airline SkyEurope dürften durch die Finger schauen. Masseverwalter Lubomir Bugan hat eine Einstellung des Konkursverfahrens beantragt, weil die Fluggesellschaft kaum Aktiva habe.
Gegenüber der Nachrichtenagentur CTK erklärte er, dass sich die Aktiva auf rund 5,7 Mio. Euro belaufen und hauptsächlich aus eigenen offenen Forderungen bestehen, etwa gegen Reisebüros oder anderen Partnerfirmen. Damit seien die Gerichtskosten nicht zu decken, berichtet "Die Presse".
Am stärksten von der Einstellung des Konkursverfahrens wären nach Angaben des Masseverwalters die rund 500 Mitarbeiter betroffen, die um ihre Gehälter und Abfertigungen umfallen würden. Dazu kämen Tausende andere Gläubiger, großteils Kunden. Das Verhalten des Managements dürfte noch Gegenstand von Prozessen werden. Sowohl slowakische als auch österreichische Staatsanwaltschaften ermitteln gegen die SkyEurope-Führung.
Die Wiener Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen SkyEurope-Vorstände Nick Manoudakis und Johan Heyninck wegen des Verdachts auf fahrlässige Krida und Verstößen gegen das Aktiengesetz, bestätigte eine Staatsanwaltssprecher. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Seit Jahren hatte die Fluglinie mit Finanzproblemen gekämpft, am 9. September wurde nach dem Fluglizenzentzug durch die slowakischen Behörden der Konkurs über die Fluglinie eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt waren rund 280.000 verkaufte Tickets für geplante Flüge bis Februar 2010 im Umlauf.