Enel will für 6 Mrd. Euro Beteiligungen verkaufen

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Nach einem Gewinneinbruch setzt Italiens größter Energieversorger Enel auf eine Schrumpfkur. Der Konzern kündigte an, Beteiligungen im Volumen von 6 Mrd. Euro zu verkaufen. Außerdem sollen die Kosten um 4 Mrd. gesenkt werden. Die Wirtschaftskrise in Südeuropa habe den Nettogewinn im vergangenen Jahr um fast 80 Prozent gedrückt, erklärte Enel.

Auch die Zukunft sieht Enel pessimistisch: Das operative Ergebnis werde in diesem Jahr von 16,7 auf 16 Mrd. Euro zurückgehen und auf diesem Niveau wohl bis 2015 verharren. Anleger setzten Enel-Aktien reihenweise auf die Verkaufsliste: Das Papier verlor sechs Prozent.

Den Gewinneinbruch brockte Enel vor allem die Beteiligung an dem spanischen Versorger Endesa ein, auf die Abschreibungen von 2,6 Mrd. Euro anfielen. Wie auch andere große europäischen Energiekonzerne sitzt Enel auf einem riesigen Schuldenberg, der sich durch die schnelle Expansion noch vor Ausbruch der Krise 2008 auftürmte. Die Konjunkturflaute hat die Nachfrage schrumpfen lassen; zugleich drückt die Konkurrenz durch geförderten Ökostrom auf die Margen.

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Enel will nun vor allem in seinen Kernmärkten Italien und Spanien die Kosten senken und den Fokus auf Osteuropa und Lateinamerika verschieben. Der massive Beteiligungsverkauf soll ebenfalls dazu beitragen, die Schulden 2014 auf 37 von 42,9 Mrd. Euro im vergangenen Jahr abzubauen.

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