EU könnte neuen Nacktscanner in Norwegen testen

Teilen

Der Osloer Flughafen Gardemoen hat sich bereit erklärt, neue Sicherheitstechnologien für die Europäische Union zu testen. Flughafen-Sprecher Jo Kobro bestätigte im Wesentlichen einen diesbezüglichen Bericht des norwegischen Senders NRK. In Gardemoen sei man vorbehaltlich der Einwilligung der staatlichen Luftfahrtbehörde Avinor und einer Anfrage aus Brüssel bereit Testläufe durchzuführen, sagte Kobro am Mittwoch gegenüber der APA auf Anfrage.

Der Sprecher bezog sich dabei insbesondere auf Geräte zur Erkennung von Flüssigkeiten sowie von Körperscannern, die die durchleuchteten Personen nicht naturalistisch, sondern als stilisierte "Pfefferkuchen-Männchen" auf den Bildschirmen des Sicherheitspersonals erscheinen lässt. Damit sollen laut Kobro Bedenken von Kritikern zerstreut werden, dass durch die Einführung von so genannten Nacktscannern die Intimität der Flugpassagiere verletzt wird. Der Sprecher betonte, das Angebot an die EU habe vorerst "keinen Formalitätscharakter".

Bereits im Jahr 2008 war auf dem norwegischen Flughafen Sola ein Probelauf mit Nacktscannern durchgeführt worden. Damals wurden die Tests aber nach Protesten der norwegischen Datenschützer wieder eingestellt. Norwegen gehört nicht der EU an, ist aber als Schengen-Land und als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) bereits jetzt weitgehend an die Gesetzgebung der EU angepasst.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.