Zugangsbeschränkungen

EU will heimische Schischulen klagen

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Tirol & Steiermark: Einstellungs-Hürden für Ausländer sollen fallen.

Die EU-Kommission droht Österreich mit einer Klage vor dem EU-Gerichtshof, wenn Beschränkungen für Skilehrer aus anderen EU-Staaten nicht aufgehoben werden. Die EU-Behörde sandte am Donnerstag ein entsprechendes Mahnschreiben an die Republik. Die Kritik der EU-Kommission richtet sich vor allem an Hürden in Tirol und der Steiermark für Nicht-Österreicher, die dort als Skilehrer arbeiten wollen.

Im Gegensatz zu EU-Recht könnten Skischulen in Tirol untersagen, dass Skilehrer aus anderen EU-Staaten dort Schüler unterrichten, beanstandet die EU-Kommission. Demnach dürfen ausländische Skilehrer in Tirol nur jenen Schülern Skifahren beibringen, die ebenfalls aus einem anderen EU-Staat kommen, nicht aber österreichischen Lernwilligen.

Auch die Bestimmungen in der Steiermark würden gegen EU-Recht und sogar gegen die Rechtsprechung des EU-Gerichtshofs verstoßen, erklärte die EU-Kommission. Demnach müssten Skilehrer eine umfassende Qualifikation nachweisen, während spezielle Ausbildungen in anderen EU-Staaten zum "Telemark Skilehrer", "Adaptive Skilehrer" oder "Nordischen Skilehrer" in der Steiermark nicht anerkannt würden, und damit auch kein Zugang zu Skischulen gewährt würde.

Die EU-Kommission gibt Österreich zwei Monate Zeit, um auf die Bedenken einzugehen. Ansonsten kann die EU-Behörde den Europäischen Gerichtshof anrufen.
 

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