Die Leitbörsen in Europa zeigten sich am Freitag im frühen Handel etwas fester. Der Euro-Stoxx-50 stand mit plus 0,33 Prozent bei 3.174,81 Einheiten. Der DAX in Frankfurt gewann 0,39 Prozent. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit einem Plus von 0,15 Prozent.
Im Interesse der Anleger standen vor allem Daten zur Inflation in der Eurozone für den Monat August. Die Preissteigerung ist wie erwartet auf den tiefsten Stand seit Oktober 2009 gefallen. Die Jahresrate der Teuerung sank von 0,4 Prozent im Vormonat auf 0,3 Prozent. Ökonomen hatten mit dem Rückgang gerechnet. Die Inflationsrate hat sich damit noch weiter vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die eine Rate von knapp zwei Prozent anstrebt.
Am Nachmittag könnten schließlich die Persönlichen Einkommen und Ausgaben in den USA für Bewegung sorgen. Es folgen dann noch der Chicago-Einkaufsmanagerindex und das von der Uni Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen.
Tesco stürzten in London 5,77 Prozent ab. Am Freitag kündigte das Unternehmen einen deutlichen Gewinnrückgang für das laufende Geschäftsjahr an. Der Handelsgewinn soll nun nur noch bei 2,4 bis 2,5 Milliarden Pfund landen, im vergangenen Geschäftsjahr waren es noch rund 3,3 Milliarden Pfund. Im vor einer Woche abgelaufenen ersten Geschäftshalbjahr werde sich der Handelsgewinn auf etwa 1,1 Milliarden Pfund belaufen - das wären rund 500 Millionen weniger als ein Jahr zuvor.
Lufthansa-Aktien gaben in Frankfurt 1,83 Prozent nach. Belastend wirkt neben dem Streik der Tochter Germanwings auch die Aktivität eines isländischen Vulkans. Das Meteorologische Institut auf Island rief die Warnstufe Rot aus, da ein Ausbruch von Bárdarbunga unmittelbar bevorsteht oder im Gange ist. Dies erinnert an Eyjafjallajökull, der 2010 den Flugverkehr über Nord- und Mitteleuropa weitgehend lahmgelegt hatte.
Telefonica-Titel gaben 0,12 Prozent nach. Der spanische Telekomkonzern erwartet erhebliche Vorteile durch den geplanten Kauf des brasilianischen Breitbandanbieters GVT. Die Übernahme werde Synergien von mindestens 4,7 Milliarden Euro freisetzen. Sie wollen ihre Mobilfunksparte Telefonica Brasil mit GVT zusammenschließen. Dadurch sollen allein im direkten operativen Geschäft etwa durch Einsparungen Vorteile von 3,2 Milliarden Euro entstehen. Die Übernahme werde sich bereits im ersten Jahr auszahlen, hieß es.