Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag am frühen Nachmittag klar schwächer tendiert. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,72 Prozent auf 3.148,15 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte mit 9.668,17 Punkten und einem Minus von 1,43 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London verlor 0,81 Prozent auf 6.663,71 Stellen.
Konjunkturdaten aus Frankreich und Italien belasteten die Indizes. Die französischen Unternehmen stellten im Mai 1,7 Prozent weniger Industriegüter her als im Vormonat. Das ist der stärkste Rückgang seit September 2012, also seit gut eineinhalb Jahren. In Italien muss die Industrie ebenfalls überraschend den stärksten Rückschlag seit eineinhalb Jahren einstecken.
Die britische Notenbank hält unterdessen an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Wie die Bank of England mitteilte, bleiben der Leitzins und das Volumen der Anleihekäufe unverändert. Der Leitzins beträgt damit weiter 0,5 Prozent. Dort liegt er seit mittlerweile mehr als fünf Jahren. Das Anleihekaufprogramm, mit dem die Konjunktur zusätzlich angekurbelt wurde, blieb ebenfalls unangetastet.
Bankenwerte waren europaweit die schwächsten. Dabei stachen erneut die Papiere der portugiesischen Banco Espirito Santo mit minus 17,24 Prozent negativ heraus. Zuletzt hatte es Sorgen um einen Anteilseigner der portugiesischen Bank gegeben. Die Papiere des Minderheitsaktionärs Espirito Santo Financial wurden in Lissabon gar vom Handel ausgesetzt. Am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 notierten Aktien von Unicredit mit minus 3,19 Prozent.
In Amsterdam brachen Anteilsscheine von Fugro NV um 19,31 Prozent ein. Der Dienstleister für Untergrunderkundungen und Exploration von Rohstoffen stellte seine Mittelfristziele in Frage. Die Margenerwartung für das erste Halbjahr wurde gesenkt und zudem eine Abschreibung in Hohe von etwa 350 Millionen Euro avisiert.