Die wichtigsten Börsen Europas haben am Mittwoch ihre am Vortag gestartete Erholung fortgesetzt. Der Euro-Stoxx-50 gewann zum Mittag 19,05 Einheiten oder 0,60 Prozent auf 3.208,27 Punkte.
Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.30 Uhr mit 9.795,50 Punkten und einem Plus von 61,17 Einheiten oder 0,63 Prozent. FT-SE-100 der Börse London gewann 23,21 Zähler oder 0,34 Prozent und steht nun bei 6.818,55 Stellen.
Die positiv aufgenommenen Konjunkturdaten aus den USA würden fortwirken, sagte Marktanalyst Gregor Kuhn vom Broker IG. Zudem standen einige erfreuliche Unternehmensbilanzen im Fokus. Die Konfliktherde in der Ukraine und im Nahen Osten sind hingegen wieder etwas in den Hintergrund gerückt.
Seitens der Bank von England, die ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung veröffentlichte, hatte es an diesem Vormittag keine Überraschungen gegeben. Es fielen alle Entscheidungen einstimmig. Am kräftigsten legte europaweit wohl der PSI-20-Index in Lissabon zu mit plus 0,70 Prozent. Nach dem Insolvenzantrag der portugiesischen Unternehmensgruppe Espírito Santo International (ESI) stellte allerdings nun die Tochter Rioforte einen Antrag auf Gläubigerschutz. Überraschend kam dies indes nicht: Die Investmentgesellschaft hatte zuletzt fällige Verbindlichkeiten bei Portugal Telecom (PT) nicht bedienen können.
In der Branchenübersicht waren die Versorger mit 0,32 Prozent schwächste von lediglich zwei Indizes mit negativen Vorzeichen. Mit Plus 0,89 Prozent legte hingegen der Autosektor am kräftigsten zu und profitierte von starken Quartalszahlen des Mercedes-Bauers Daimler.
Unter den Einzelwerten ragten im Leitindex der Eurozone die Aktien von Airbus heraus mit plus 1,93 Prozent und profitierten von Aussichten auf einen Auftrag der Hawaiian Airlines. In Paris legten außerdem die Anteilsscheine von Alstom wegen eines kräftigen Auftragsplus in der Zugtechniksparte im ersten Geschäftsquartal um ein Prozent zu. Die Papiere von STMicro hingegen reagierten mit einem Abschlag von etwas mehr als drei Prozent darauf, dass Europas größter Chiphersteller mit einem etwas kräftiger als erwartet ausgefallenen Rückgang beim Quartalsumsatz enttäuschte.
In der Schweiz waren die ABB-Aktien nach Zahlen Schlusslicht mit minus 1,81 Prozent. Der Elektronikkonzern kämpft weiter mit einem schwachen Geschäft in der Sparte Energietechniksysteme. Dort ging der Umsatz im zweiten Quartal erneut zurück und es fielen Verluste an. Syngenta zeigten sich nach der vorgelegten Quartalsbilanz des Chemieunternehmens konform mit dem Swiss-Market-Index (SMI) und stiegen um 0,10 Prozent. In den Niederlanden standen die Akzo Nobel-Aktien im Fokus und gewannen nach dem vorgelegten Quartalsausweis vier Prozent.
In London verhalfen die Produktionszahlen des weltgrößten Bergbaukonzerns BHP Billiton der Aktie zu einem Plus von 0,80 Prozent. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte BHP so viel Eisenerz wie noch nie zuvor gefördert. Capita Group gewannen an der Footsie-Spitze 4,24 Prozent. Nach den Halbjahreszahlen zeigte sich Konzernchef Andy Parker optimistisch zum Gesamtjahr.