Der deutsche Spezialchemiekonzern Evonik könnte in gut sechs Wochen auf dem Kurszettel der Frankfurter Börse stehen. Evonik könne sich bis Ende April eine Erstnotiz vorstellen, sagte Konzernchef Klaus Engel am Dienstag in Essen. Er erwarte, dass insgesamt zwischen 12 und 14 Prozent der Anteile im "free float" sein sollen, also gehandelt werden können.
Zwölf Prozent der Anteile hatten die Evonik-Eigner RAG-Stiftung und CVC bereits bei Investoren platziert, weitere zwei Prozent können noch folgen. Unter den Investoren befinde sich auch der singapurische Staatsfonds Temasek, bestätigte Engel Informationen der Nachrichtenagentur Reuters.
Engel will sich zudem nach Zukäufen umschauen - der Konzern wolle bei Fusionen und Übernahmen "nicht an der Seitenlinie" stehen. Übernahmen müssten aber zu Evonik passen und die Rendite-Kriterien erfüllen. Evonik wolle weiter in mehreren Märkten tätig und in den entsprechenden Segmenten unter den ersten drei Unternehmen sein, betonte Engel: "Wir wollen nicht nur an der Auto- oder Reifenindustrie hängen wie andere", unterstrich er. Dem Konkurrenten Lanxess etwa macht die Krise der Autoindustrie zu schaffen - der Konzern ist weltgrößter Hersteller von synthetischem Kautschuk, der in Autoreifen und Dichtungen zum Einsatz kommt.