Die Europäische Zentralbank (EZB) verlängert ihre Zinspause. Der Leitzins im Euro-Raum bleibt nach einem Beschluss des Notenbank-Rates vom Donnerstag in Frankfurt vorerst bei 1,25 Prozent.
Zwar betont die EZB-Spitze immer wieder, sie könne keine Rücksicht auf einzelne Euro-Staaten nehmen. Doch faktisch bremst die angespannte Lage in Schuldenländern wie Griechenland die Währungshüter auf ihrem Kurs weg von der Politik des extrem billigen Geldes. Denn höhere Zinsen erschweren die wirtschaftliche Erholung der kriselnden Euro-Staaten.
Im April hatte der EZB-Rat erstmals seit fast genau zwei Jahren den Leitzins wieder leicht um 0,25 Punkte angehoben. Volkswirte rechnen damit, dass der wichtigste Zins zur Versorgung der Geschäftsbanken im Euro-Raum mit Zentralbankgeld im Juli weiter erhöht wird.
Dafür sprechen hohe Inflationsraten. Zuletzt lag die Jahresteuerung im Euro-Raum weit über der EZB-Warnschwelle von 2,0 Prozent - angeheizt durch hohe Energie- und Rohstoffpreise.