Fed bei US-Konjunktur zuversichtlich

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Die US-Notenbank zeigt sich zunehmend optimistisch für eine nachhaltige Erholung der US-Wirtschaft. Sorgen bereitet den Mitgliedern der Federal Reserve Bank aber weiterhin der Arbeitsmarkt. Ein Anstieg der Beschäftigung sei in Kürze nicht zu erwarten. Dies ging aus dem Protokoll der Fed-Sitzung vom 3. und 4. November hervor.

Die Mitglieder sind zudem der Ansicht, dass ihr Festhalten an der Niedrigstzinspolitik über einen längeren Zeitraum einige negative Nebeneffekte haben könnte. So bestehe die Möglichkeit, dass niedrige Zinsen auf lange Sicht eine übertriebene Risikobereitschaft an den Finanzmärkten schüren könnten.

Die Fed hat ihren Leitzins wegen der schweren Krise auf faktisch 0 % gesenkt und zuletzt wiederholt bekräftigt, dass er dort noch eine längere Zeit bleiben dürfte. Größte Probleme in den USA sind die knappe Kreditvergabe und der anhaltend schwache Arbeitsmarkt.

Erst wenn sich dort die Lage wieder entspannt und wieder mehr Menschen neu eingestellt werden als ihren Job verlieren, dürfte auch die Notenbank zu einer Kehrtwende in der Geldpolitik bereit sein. Fed-Chef Ben Bernanke hatte zuletzt gesagt, er gehe davon aus, dass sich der jüngste konjunkturelle Aufwärtstrend im kommenden Jahr fortsetzen werde.

Die Fed steckt genau wie die meisten anderen Zentralbanken in dem Dilemma, dass sie nicht genau weiß, ob der Aufschwung selbsttragend ist oder die Wirtschaft lediglich von den Stützungsmaßnahmen der Regierungen und Notenbanken hoch gehalten wird. Sollte dies der Fall sein, würde eine zu frühe Rücknahme der ultralaxen Geldpolitik die Konjunktur abwürgen. Zu lange mit dem Ausstieg aus der Politik des extrem billigen Geldes darf die Fed aber auch nicht warten, will sie keinen kräftigen Anstieg der Teuerung riskieren.

Fed erwartet 2,5 bis 3,5 % Wachstum

Das BIP der USA wirde 2010 voraussichtlich um 2,5 bis 3,5 % wachsen, hieß es in der in Washington vorgelegten Prognose. Im Juli waren die Fed-Experten noch von einem Plus im Spielraum zwischen 2,1 und 3,3 % ausgegangen. Die US-Konjunktur werde sich "in gemäßigtem Tempo" von der Rezession erholen.

Für den US-Arbeitsmarkt erwartet die Fed weitere Schwierigkeiten. Die Arbeitslosenrate, die im Oktober auf 10,2 % geklettert war, könnte sich ab Anfang 2010 leicht erholen. In den kommenden Jahren wird aber nur ein "langsames Absinken" der Quote erwartet. Im Laufe des Jahres 2010 werde die Rate wahrscheinlich auf einen Wert zwischen 9,3 und 9,7 % sinken.

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