Zwischenzeitlich unter 2.000 Punkten.
Die Wiener Börse hat am Donnerstag nach deutlichen Verlaufsverlusten nur etwas schwächer geschlossen. Der ATX fiel 7,16 Punkte oder 0,35 Prozent auf 2.032,13 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 16 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.048 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,13 Prozent, DAX/Frankfurt +0,50 Prozent, FTSE/London -0,19 Prozent und CAC-40/Paris -0,33 Prozent.
Im Verlauf war der ATX erstmals seit 31. August 2012 unter die Marke von 2.000 Punkten gefallen, obwohl er wie die übrigen europäischen Indizes freundlich in die Sitzung gestartet war. Die grassierende Verunsicherung unter Anlegern belastete Europas Märkte, erst am Nachmittag erholten sie sich nach positiven Konjunkturnachrichten aus den USA. Dort sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit mehr als 14 Jahren gesunken. Zudem stieg die Industrieproduktion im September deutlich stärker als erwartet. Weiters hat sich in den USA das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Oktober weniger als erwartet eingetrübt, der Philly-Fed-Index fiel nur um 1,8 Punkte auf 20,7 Zähler.
Ein Analyst von Capital Economics hält die herbstliche Abverkaufsstimmung an den Aktienmärkten für "übertrieben". Vor allem die solide Konjunkturentwicklung der USA, sowie der "kaum veränderte" Ausblick für das globale Wirtschaftswachstum, gäben nur wenig Anlass für Panik. Einzig die europäische Wirtschaftsentwicklung sei deutlich eingetrübt. Sollte das US-Wirtschaftswachstum nahe der Drei-Prozent-Marke bleiben, werde es nach den jüngsten Abverkäufen schon bald zu einer Korrektur am Markt kommen.
An der Wiener Börse gerieten allen voran die Papiere des Flugzeugteileherstellers FACC unter Verkaufsdruck: Nachdem der Konzern mit seinen Halbjahreszahlen enttäuscht hatte, rasselte die Aktie um 14,18 Prozent auf 6,35 Euro abwärts. Vorbörslich hatte FACC einen Nettoverlust von 14 Mio. Euro zur Jahreshälfte veröffentlicht, Analysten hatten lediglich 10 Mio. Euro Minus erwartet.
Trotz der enttäuschenden Zahlen sieht Daniel Damaska, Analyst der Raiffeisen Centrobank (RCB), vorerst keinen Anlass für eine Senkung seiner Gesamtjahreserwartungen. Belastet hätten im zweiten Jahresviertel die hohen Anlaufkosten für neue Projekte, zudem sei der Jahresvergleich durch einen Großauftrag im Vorjahresquartal etwas verzerrt. Zuversichtlich stimmt RCB-Analyst Damaska die gute Auftragslage der FACC, die Flugzeug-Branche befinde sich im Aufwind.
Während auch die Papiere des Leuchtenkonzerns Zumtobel mit minus 6,10 Prozent klar verbilligt aus dem Handel gingen, präsentierten sich Lenzing mit plus 5,94 Prozent auf 46,74 Euro gut gesucht. Fortgesetzt hat die OMV ihren jüngsten Sinkflug, sie verbilligte sich um 1,38 Prozent auf 23,19 Euro.