Wiener Börse

ATX kann Verluste etwas eingrenzen

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Der Leithandesindex fiel 13,47 Punkte oder 0,55% auf 2.452,36 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Donnerstag bei durchschnittlichem Volumen tiefer geschlossen. Der ATX fiel 13,47 Punkte oder 0,55 Prozent auf 2.452,36 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 17 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.435 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,31 Prozent, DAX/Frankfurt -0,94 Prozent, FTSE/London -0,71 Prozent und CAC-40/Paris -1,44 Prozent.

Der heimische Aktienmarkt hatte am Berichtstag eine Reihe von Konjunkturdaten und das Tauziehen um eine Lösung zur zypriotischen Bankkrise zu verarbeiten. Den schwachen Start begründeten Händler mit den enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes der Eurozone.

Zudem wurde bekannt, dass die Europäische Zentralbank die Bankennothilfe für Zypern nur bis nächsten Montag (25. März) garantiert. Danach würden die Gelder nur noch fließen, wenn ein Rettungsplan von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Kraft sei, der die Solvenz der Banken sichere, teilte die Notenbank mit.

Bis Mittag bewegte sich der ATX auf niedrigem Niveau seitwärts. Danach ging es mit den US-Daten zu Erstanträgen und Häuserpreisen auf den Tagestiefststand abwärts. Die zweite „Runde“ der US-Konjunkturzahlen brachte hingegen positive Überraschungen und die meisten europäischen Börsen, darunter der ATX, konnten ihre teils kräftigen Verluste bis Handelsschluss wieder eingrenzen. Der Philly-Fed-Index und die Frühindikatoren konnten die Prognosen klar übertreffen und die Eigenheimverkäufe stiegen auf das höchste Niveau seit drei Jahren.

Klarer Favorit im heimischen Leitindex waren Immofinanz, die um knapp fünf Prozent auf 3,26 Euro vorrückten. Der größte heimische börsenotierte Immo-Konzern hatte am Vortag nachbörslich seine Neun-Monats-Ergebnisse veröffentlicht. Die Experten der Baader Bank und von KBC Securities zeigten sich besonders von kräftig gestiegenen Immobilienverkäufen und den robusten operativen Ergebnissen positiv überrascht.

OMV zeigten sich in der Verlustzone mit einem Minus von 1,60 Prozent auf 34,05 Euro. Die Wertpapieranalysten von Goldman Sachs haben ihr Anlagevotum für die Aktie des heimischen Öl- und Gaskonzerns von "Neutral" auf "Sell" nach unten revidiert. Das Kursziel wurde bei 31,00 Euro bestätigt.

Unter den weiteren Schwergewichten fielen Andritz nachrichtenlos um 4,12 Prozent auf 52,14 Euro und an das untere Ende des Kurszettels zurück. voestalpine gaben um 1,04 Prozent auf 25,13 Euro nach und Erste Group verschlechterten sich um 1,00 Prozent auf 23,15 Euro.

Semperit stiegen hingegen um 1,10 Prozent auf 29,53 Euro, nachdem die Aktien am Vormittag schon über zwei Prozent im Plus waren. Der Kunststoff- und Kautschukproduktehersteller hat 2012 einen Gewinnrückgang verbucht. Die beibehaltene Dividende von 80 Cent/Aktie sei hingegen eine positive Überraschung, kommentierten die Analysten der Baader Bank die Zahlen.

conwert fielen nach einem Verlust von 154,6 Mio. Euro im Jahr 2012 um 1,25 Prozent auf 8,77 Euro. Das Management begründete den hohen Verlust mit hohen Goodwill-Abschreibungen: Die gesamten in der Bilanz verbuchten Firmenwerte in Höhe von 114,8 Mio. Euro seien abgeschrieben worden, ebenso Kunden- und Managementbeziehungen in Höhe von 2,8 Mio. Euro.

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