Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei durchschnittlichem Volumen mit massiven Verlusten beendet. Der ATX sackte um 104,44 Punkte oder 4,36 Prozent auf 2.293,37 Einheiten ab. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 52 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.345 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -1,86 Prozent, DAX/Frankfurt -2,33 Prozent, FTSE/London -2,23 Prozent und CAC-40/Paris -2,69 Prozent.
Mit den deutlichen Verlusten rutschte der ATX auf ein neues Jahrestief. Ein Marktteilnehmer führte einen "Cocktail" aus verschiedenen Meldungen an, welcher europaweit auf die Kurse drückte. Für Zurückhaltung sorgte der jüngst verschärfte Konflikt zwischen Nord- und Südkorea. Zudem belaste weiterhin die Schuldenkrise in einigen Euro-Ländern, nach der jüngsten Bankenrettung in Spanien.
Massiven Verkaufsdruck gab es im Finanzbereich zu beobachten. Experten begründeten dies mit einer verstärkten Verunsicherung, nachdem die Spanische Zentralbank die angeschlagene Sparkasse CajaSur übernommen hatte. Die Erste Group-Titel brachen um 9,32 % auf 27,91 Euro ein. Raiffeisen International ermäßigten sich um 6,12 % auf 32,24 Euro. "Die überdurchschnittlichen Kursabschläge der Erste-Aktie könnte man in dem Kontext sehen, dass bei der Erste Group ein spanisches Finanzhaus Großaktionär ist", sagte ein Aktienhändler.
Europaweit standen neben den Banken auch Bau- und Stahltitel tief in der Verlustzone. voestalpine schwächten sich deutlich um 7,29 % auf 20,87 Euro ab. Die Analysten der UBS haben ihr Kursziel für die Aktien des Stahlherstellers von 22,00 auf 20,00 Euro gesenkt. Gleichzeitig bekräftigten die Experten ihre Verkaufsempfehlung "Sell".
Andritz fielen um moderate 1,56 % auf 41,58 Euro. Der steirische Anlagenbauer hat von zwei Edelstahl-Erzeugern aus China Aufträge im Gesamtwert von rund 50 Mio. Euro erhalten.
Stabil bis leicht höher zeigten sich Werte aus den defensiveren Bereichen. Post-Anteilsscheine befestigten sich um 1,10 % auf 18,40 Euro. Telekom Austria konnten leicht um 0,20 % auf 10,08 Euro zulegen.
Sehr schwach schlossen auch Immofinanz mit einem Kursabschlag von 7,35 % auf 2,27 Euro. Wienerberger bauten ein Minus von 5,79 % auf 11,88 Euro und Palfinger gingen um 5,09 % auf 14,92 Euro zurück.
Die zehn größten Kursgewinner von Dienstag:
1. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +4,67 Prozent
2. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG +1,90 Prozent
3.
FRAUENTHAL HOLDING AG +1,14 Prozent
4. OESTERR. POST
AG +1,10 Prozent
5. SPARKASSEN IMMOBILIEN AG
+0,89 Prozent
6. TELEKOM AUSTRIA AG +0,20
Prozent
7. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG +0,10 Prozent
8. MAYR-MELNHOF KARTON AG +0,09 Prozent
9. CONSTANTIA
PACKAGING AG +0,07 Prozent
Die zehn größten Kursverlierer von heute:
1. TEAK HOLZ INT. AG -11,34 Prozent
2. BWT AG
-9,79 Prozent
3. ERSTE GROUP BANK AG
-9,32 Prozent
4. KAPSCH TRAFFICCOM AG
-7,58 Prozent
5. IMMOFINANZ AG -7,35 Prozent
6. VOESTALPINE AG -7,29 Prozent
7. ATRIUM
EUROP.REAL EST.LTD -6,94 Prozent
8. AGRANA BETEILIGUNGS-AG
-6,86 Prozent
9. ZUMTOBEL AG
-6,29 Prozent
10. POLYTEC HOLDING AG -6,25 Prozent