US-Daten stützen

Börse Tokio schließt fester

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Der Tokioter Aktienmarkt hat am Mittwoch den Handel mit festeren Notierungen beendet.

Auch in Japan beflügelten nach Händleraussagen die jüngsten positiv ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Der Nikkei-225 Index stieg 123,50 Punkte oder 1,48 Prozent auf 8.459,98 Zähler. Der Topix Index schloss mit 725,68 Einheiten und einem Aufschlag von 7,19 Punkten oder 1,00 Prozent.

Im November waren in den Vereinigten Staaten sowohl die Baugenehmigungen als auch die Baubeginne besser ausgefallen als von Volkswirten vorhergesagt. "Die Aussichten für die US-Wirtschaft werden heller", sagte Wertpapiermanager Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities. Auch die Verbesserung in der deutschen Wirtschaft sei ein positiver Kontrast zur trostlosen Situation in Europa. Hier hatte der ifo-Index im Dezember überraschend zugelegt.

Auch aus Japan wurden Konjunkturnachrichten veröffentlicht. Dort sind die Ausfuhren im November den zweiten Monat in Folge gesunken. Im Jahresvergleich fielen die Exporte um 4,5 Prozent. Bankvolkswirte hatten mit dieser Entwicklung in etwa gerechnet. Zugleich stiegen die Importe kräftig um 11,4 Prozent. Damit weitete sich das Defizit der Handelsbilanz aus. Es stieg von 280,2 Milliarden Yen im Oktober auf 684,7 Milliarden Yen (rund 6,7 Milliarden Euro) im November.

Die Aktien des Betreibers des havarierten Atomkraftwerks Fukushima, Tokyo Electric Power (Tepco) rauschten um knapp zehn Prozent in die Tiefe. Der Tageszeitung "Yomiuri" zufolge könnte der Versorger verstaatlicht werden. Die Regierung werde möglicherweise mehr als zwei Drittel der Anteilscheine erwerben, hieß es. Das Unternehmen wies den Bericht allerdings zurück

Wegen hoher Abschreibungen bei seiner indischen Tochter hat der japanische Pharmakonzern Daiichi Sankyo seine Gewinnprognose nahezu halbiert. In dem Geschäftsjahr bis Ende März 2012 werde nur noch mit einem Überschuss von 26 Mrd. Yen (255 Mio. Euro) gerechnet, teilte der Branchendritte mit. Das sind 46 Prozent weniger als bisher prognostiziert. Die Aktien befestigten sich dennoch um 2,85 Prozent auf 1.515 Yen.

Ungeachtet der Sorgen um die europäische Schuldenkrise und der Festigung des Yen hält sich die japanische Zentralbank mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik vorerst zurück. Der geldpolitische Rat der Bank von Japan beschloss einstimmig, die Leitzinsen unverändert bei nahe Null zu belassen. Zugleich korrigierte die Zentralbank ihre Einschätzung der wirtschaftlichen Lage nach unten. Der Aufschwung pausiere, vor allem wegen des starken Yens und eines Abschwungs in Übersee, hieß es. Viele Analysten rechnen für die kommenden Monate angesichts der Lage insbesondere in Europa mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik.
 

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