Börse Tokio schließt mit starken Verlusten

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Nach dem Einbruch der US-Börsen hat auch der japanische Aktienmarkt deutliche Verluste verzeichnet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 3,1 % tiefer bei 10.364 Punkten auf dem tiefsten Stand seit 2 Monaten. Im Handelsverlauf hatte der Index zeitweise über 4 % eingebüßt.

Der breiter gefasste Topix sank um 2,61 % auf 931 Punkte. Der Umsatz belief sich auf rund 655,39 (Vortag: 611,00) Mio. Aktien. 91 Kursgewinnern standen 1.568 -verlierer gegenüber. Unverändert notierten 17 Titel.

Anhaltende Sorgen über eine Ausbreitung der griechischen Schuldenkrise sorgten am Freitag für Pessimismus unter den Händlern. Griechenland erinnerte Investoren an die Folgen des Kollapses der US-Investmentbank Lehman Brothers, der die weltweite Finanzkrise beschleunigte. Dazu kamen Spekulationen, dass ein Systemfehler die Talfahrt am US-Markt ausgelöst haben könnte, bei der der Dow-Jones-Index zeitweise fast 1.000 Punkte in die Tiefe rauschte. Dies alles zusammen sorge für eine miserable Stimmung an den Börsen, sagte ein japanischer Händler.

Die Angst vor einem Übergreifen der griechischen Schuldenkrise auf andere EU-Länder hat schwerwiegende Auswirkungen. Die japanische Zentralbank kündigte am Freitag in Tokio an, den Bankensektor des Landes mit Krediten in Höhe von 2 Bill. Yen zu stützen. Die Kredite sollten den Finanzinstituten bereits am Freitag angeboten werden. Die japanische Zentralbank wolle "die Märkte beruhigen, in dem sie bedeutende Summen beisteuert", sagte Sprecher Yuichi Adachi.

In Tokio gaben besonders Exportwerte wie der Kamerahersteller Canon (-3,91 % auf 4.055 Yen) und Autobauer Honda (-2,57 % auf 3.030 Yen) nach, weil der Euro auch zum Yen unter Druck geraten war.

Zudem standen die Aktien von Panasonic im Fokus. Der japanische Elektronikriese hat den Betriebsgewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr dank Kostensenkungen drastisch erhöht. Wie das Unternehmen bekanntgab, stieg der operative Gewinn zum Bilanzstichtag 31. März um 161 % auf 190,5 Mrd. Yen. Unter dem Strich fiel zwar wegen Umstrukturierungskosten im 2. Jahr in Folge ein Verlust an, und zwar von 103,5 Mrd. Yen. Das sind aber deutlich weniger als im Vorjahr, als noch ein Minus von 379 Mrd. Yen zu Buche schlug. Der Umsatz sank um 4,5 Prozent auf 7,4 Bill. Yen. Panasonic-Aktien fielen um 2,46 % auf 1.310 Yen.

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