Euro im Frühhandel fester bei 1,4676 Dollar

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EUR-USD: Mit 1,4676 fester gegenüber Freitagabend. Gegen das EZB-Fixing von Freitagnachmittag notierte der Euro hingegen weiter schwächer. Gegen Pfund und Yen notierte der Euro etwas leichter und gegen den Franken knapp behauptet.

Angetrieben wurde der Euro Händlern zufolge von der Meldung einer Rettungsaktion für das krisengeschüttelte Emirat Dubai. Das Nachbarland Abu Dhabi greift Dubai mit 10 Mrd. Dollar unter die Arme. Damit wird die Rückzahlung einer am Montag fällig werdenden Anleihe ermöglicht.

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Oktober um 0,6 % im Monats- und 11,1 % im Jahresvergleich gefallen. Ökonomen hatten auf Jahressicht mit -11,5 % gerechnet nach -12,8 % im Vormonat (revidiert von -12,9 %).

In Japan weist der Tankan-Report (große Industrieunternehmen) im 4. Quartal einen Wert von -24 Zählern aus, erwartet wurde ein Rückgang auf -27 Punkte, nachdem der Index im 3. Quartal noch bei -33 Punkten notiert hatte.

Die Schweizer Erzeuger- & Importpreise sind im November um 3,3 % im Jahresvergleich gefallen. Erwartet wurde ein Minus von 3,2 %, nachdem der Index im Vormonat noch um 4,7% gefallen war.

Der britische Rightmove Hauspreisindex für Dezember ist im Monatsvergleich mit -2,2 % deutlich schlechter als im Vormonat, für den ein Wert von +1,6 % vorgelegt worden war, ausgefallen. Auf Jahresbasis ist aber ein Anstieg von 1,7 % zu verzeichnen.

ANLEGER WETTEN AUF US-ZINSERHÖHUNG

[Aus dem Morning Mail der Investkredit.] Spekulationen über überraschend schnelle Zinserhöhung in den USA haben den EUR am Freitag gebremst. Nach der Veröffentlichung von Daten zur US-Wirtschaftsentwicklung fiel die Gemeinschaftswährung auf bis zu 1,4636 USD und damit den tiefsten Stand seit Anfang November. "Der Markt fängt an nachzudenken, wann die Zinserhöhung der Fed kommt", sagte ein Volkswirt .

Auslöser für die wachsende Zuversicht in den USA war ein überraschend starker Anstieg der Einzelhandelsumsätze im November. Sie gelten als wichtiger Indikator für die Entwicklung der weltgrößten Volkswirtschaft, da diese stärker als etwa in Deutschland vom privaten Verbrauch abhängt. Zu den Zinserhöhungsfantasien trugen auch stärker als erwartet gestiegene Importpreise bei.
Sie ließen Händlern zufolge ein wenig Inflationsängste aufkommen. Laut Volkswirten ist es dafür aber noch zu früh. Zur Zuversicht trug auch der überraschend deutliche Anstieg des von Reuters und der Universität Michigan erhobenen US-Verbrauchervertrauens bei. Es lag im Dezember nach vorläufigen Daten bei 73,4, erwartet worden waren nur 68,5 Punkte.

Der Kursrückgang des EUR in Reaktion auf die starken US-Daten wurde als Zeichen gewertet, dass sich am Markt langsam ein anderes Handelsmuster ausbreitet. Das Spiel, dass starke US-Daten dem Euro nutzen, ist zwar noch nicht vorbei, es hat aber nachgelassen. Seit Monaten hat der USD wegen seiner Rolle als Weltleitwährung meist von schlechten Nachrichten aus den USA profitiert. Die wachsende Zuversicht der Anleger drückte zugleich den Rentenmarkt. Der Bund-Future büßte 38 Ticks auf 122,72 Zähler ein. Die Rendite der 10jährige Bundesanleihe stieg auf 3,212%.

Im fernöstlichen Handel hielt der USD heute ein Niveau von 1,4670. Unterdessen haben Investoren wieder etwas Vertrauen in Griechenland gefasst, der Markt bleibt in diesem Zusammenhang durch jegliche Nachrichten „verwundbar“. Die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hatte am Freitag erklärt, Griechenland könne sich auf seine Partner in der Euro-Zone verlassen. Seine Staatsfinanzen müsse das Land aber in Ordnung bringen. Die als Indikator für die Einschätzung des Ausfallrisikos geltenden Renditeaufschläge (Spreads) auf 10jährige griechische Staatsanleihen gegenüber der Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit fielen auf 211,5 BP, nachdem sie Mitte der Woche noch mehr als 250 Basispunkte betragen hatte.

Wichtige Ereignisse des Tages: EZ (11:00 MEZ): Industrieproduktion Oktober, Arbeitslosenzahlen

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