Euro tendiert im frühen Handel schwächer

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EUR-USD: Schwächer gegenüber dem Richtkurs vom Mittwoch sowie gegenüber dem späten Devisengeschäft in New York. Gegenüber dem japanischen Yen verzeichnete der Euro ebenfalls Verluste, zum Schweizer Franken und zum britischen Pfund zeigte er sich jedoch etwas fester.

Von der Konjunkturseite könnten am Nachmittag die Zahlen zur US-Handelsbilanz im Oktober für Impulse sorgen. Darüber hinaus werden Daten vom US-Arbeitsmarkt vorgelegt. Sowohl bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe als auch bei der Zahl der registrierten Arbeitslosen erwarten sich Experten einen Rückgang.

Um 9 Uhr hielt der US-Dollar gegen den Euro bei 1,4704 nach 1,4768 USD beim Richtkurs vom Mittwoch. In New York war der Euro gegen den US-Dollar zuletzt mit 1,4728 USD aus dem Handel gegangen.

In der Schweiz wurde der Leitzins unverändert bei 0,25 % belassen. Auch die Zielrange wurde unverändert bei 0 bis 0,75 % gelassen.

Die türkische Wirtschaft erholt sich weiter: Das BIP ist in der Türkei im Jahresvergleich etwas besser ausgefallen als erwartet. Mit -3,3 % lag der gemeldete Wert 0,4 Prozentpunkte über der Erwartung von -3,7 %.

Die Industrieproduktion in Frankreich ist dagegen im Oktober stärker zurückgegangen als erwartet. Während -6,7% erwartet wurden, fiel die gemeldete Abschwächung um 8,4 % etwas deuticher aus. Noch im September war ein Wert von revidiert von -10,6 % gemeldet worden. Der Monatsvergleich sieht sogar ein Wechsel des Vorzeichens: Hier sind -0,8% statt +0,7% zu melden.

In Italien fiel der Rückgang bei der Industrieproduktion im Oktober mit 11,8 % deutlich schwächer aus als mit -12,7 % erwartet. Zudem konnte der Wert für September um 0,3 Prozentpunkte nach unten korrigiert werden. Unterm Strich Schnitt die italienische Industrie damit sogar um 1,2 Prozentpunkt besser ab als prognostiziert. Allerings bleibt die Verbesserung um 0,5 % im Monatsvergleich hinter der Erwartung von 1,3 % zurück.
Die BIP-Zahlen für das 3. Quartal trafen mit -4,6 % im Jahresvergleich exakt die Erwartungen. Gegenüber dem Vorquartal legte Italien um 0,6 % zu.

Die Verbraucherpreise in Schweden sind indessen im Rahmen der Erwartungen um 0,7 % zurück gegangen. Schwedens Arbeitslosenquote ging im November auf 5,3 % zurück. Die Erzeugerpreise in Norwegen kletterten im November um 4,8 % im Jahresvergleich. Die Verbraucherpreise stiegen hier auf Jahresbasis um 1,5 % - erwartet wurden 1,4 %.

Die australische Arbeitslosenquote ist im November auf 5,7 % gesunken. Analysten hatten mit 5,9 % gerechnet. Im Oktober hatte die Quote noch bei 5,8 % gelegen. Die australische Inflationserwartung der Verbraucher für Dezember ist mit 3,6 % etwas höher als im Vormonat ausgefallen, für den ein Wert von 3,2 % vorgelegt worden war.

Die japanischen Erzeugerpreise für den Monat November sind mit -4,9 % besser ausgefallen als im Vormonat mit -6,7 %. Im Konsens wurde ebenfalls mit einem Defizit von 5,1 % gerechnet. Die japanischen Auftragseingänge im Maschinenbau für den Oktober sind mit -21 % besser als im Vormonat, der mit -22 % veröffentlicht worden war, ausgefallen. Im Konsens war ein Rücksetzer von -20,9 % erwartet worden.

S&P-Studie zu Spanien bremst den Euro

[Aus dem Morning Mail der Investkredit.] Die Finanzprobleme Griechenlands haben den Devisenmarkt nervös gemacht. Anleger fürchten, dass weitere Länder der Euro-Zone unter Druck geraten könnten. Und so bremste eine Studie der Ratingagentur S&P den Euro: Die Analysten senkten den Ausblick für die Bewertung der Bonität Spaniens auf "negativ" von "stabil", bestätigten aber die langfristige Einstufung mit "AA+" und die kurzfristige mit "A-1+".
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Der Euro erholte sich zwar von seinem Einmonatstief von 1,4670 Dollar, lag zuletzt aber mit 1,4726 Dollar nur leicht über dem Niveau im späten Dienstagsgeschäft. Spanien wird nach S&P-Einschätzung länger und tiefer in der Krise stecken als andere Länder. Der starre Arbeitsmarkt und die hohe Verschuldung des privaten Sektors dürften die Wirtschaftsleistung auf längere Zeit dämpfen. Händler werteten die Nachrichten als psychologische Belastung und weiteren Schlag für die Euro-Zone nach der Herabstufung Griechenlands.

Der Renditeaufschlag der zehnjährigen spanischen Staatsanleihe gegenüber der Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit weitete sich auf 71 Basispunkte aus. An den Rentenmärkten legte der Bund-Future nach Veröffentlichung des S&P-Kommentars zu Spanien um 13 Ticks auf 123,53 Stellen zu. Die dem Terminkontrakt zugrundeliegende zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,128 Prozent.

Vor der S&P-Studie hatten sich die Sorgen über die Zahlungsfähigkeit Griechenlands wieder etwas gelegt. "Die anfängliche Reaktion auf die Herabstufung Griechenlands war überzogen angesichts dessen, dass Griechenland weiter vom Schild der Europäischen Zentralbank geschützt wird", sagte ein Währungsstratege. Griechenland selbst bekräftigte am Mittwoch, seine Glaubwürdigkeit an den internationalen Kreditmärkten zurückgewinnen zu wollen, nachdem die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit des südeuropäischen Landes auf "BBB+" von "A-" heruntergenommen hatte. Investoren blieben zunächst zurückhaltend: Der Rendite-Aufschlag für zehnjährige griechische Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen gleicher Laufzeit betrug rund 250 Basispunkte.

Im Fokus stand gestern auch das Pfund Sterling, nachdem die britische Regierung angekündigt hatte, wegen der schweren Rezession mehr Schulden als geplant aufzunehmen. Der Euro verteuerte sich auf 90,80 Pence und das Pfund fiel auf 1,6211 Dollar. Der Gilt-Future für die britischen Staatsanleihen stieg um 39 Ticks auf 118,92 Punkte.

Wichtige Ereignisse des heutigen Tages: CH: Zinsentscheidung der SNB (9.30), UK: Zinsentscheidung der BoE (13.000), US: Erstanträge Arbeitslosenunterstützung, Handelsbilanzsaldo (14.30)

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