Schwache Vorgaben

Europa schließt mit starken Verlusten

Teilen

Euro-Stoxx stürzte um 127,33 Einheiten oder 5,52% auf 2.178,42 Zähler ab.

Konjunktursorgen nach enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten haben die europäischen Leitbörsen am Freitag tief in die Verlustzone gedrückt. Der Euro-Stoxx-50 stürzte um kräftige 127,33 Einheiten oder 5,52 Prozent auf 2.178,42 Zähler ab.

Nachdem zu Mittag erneut aufgekommene Sorgen einer möglichen Verschärfung der Schuldenprobleme in Griechenland für Belastung gesorgt hatten, belastete im späteren Handel vor allem der enttäuschend ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht. In den USA hat sich demnach die Beschäftigung im August überraschend nicht verändert. Im Monatsvergleich hat die Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft stagniert, während Volkswirte mit einem Zuwachs um 68.000 Stellen gerechnet hatten.

Die Arbeitslosenquote hat sich im August unterdessen wie erwartet unverändert gezeigt und blieb bei 9,1 Prozent. Zwar nannte das US-Arbeitsministerium den Streik beim Telekom-Unternehmen Verizon als belastenden Sonderfaktor. Allerdings blieb der Stellenaufbau auch nach Herausrechnung dieses Faktors deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Mit deutlichen Verlusten verabschiedeten sich wieder einmal Bankenwerte ins Wochenende. Neben erneuten Ängsten einer Verschlechterung der Zahlungsfähigkeit Griechenlands und allgemeiner Rezessionssorgen, belastete ein Zeitungsbericht, demzufolge die US-Regierung ein Dutzend Großbanken wegen unlauterer Hypothekengeschäfte auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagen will.

Wie die "New York Times" berichtete, ist neben zahlreichen US-Banken auch die Deutsche Bank betroffen. Die Titel des deutschen Branchenprimus schlossen um 5,93 Prozent tiefer bei 26,02 Euro. Starke Verluste büßten außerdem Credit Agricole (minus 7,38 Prozent) und ING (minus 6,78 Prozent) ein.

Im Branchenvergleich verbuchte außerdem der Autosektor starke Verluste. Der entsprechende europäische Sektorindex sank um etwa fünf Prozent ab, nachdem am Vorabend einige Hersteller ihre US-Absatzzahlen für August präsentiert hatten. Marktteilnehmer waren von den Zahlen insgesamt nicht angetan und zeigten sich vorsichtig, hieß es.

Bereits am Vortag hat der Sektor nach der zuletzt starken Erholung eine Reaktion nach unten eingeleitet. Allen voran büßten Renault um kräftige 5,43 Prozent auf 26,48 Euro ein. Deutsche Titel wie etwa Daimler (minus 3,94 Prozent) oder Volkswagen (minus 4,30 Prozent) schlossen ebenfalls tiefer.

In London ging es für die Papiere des Pharmakonzerns AstraZeneca um 3,65 Prozent nach unten auf 2.809,50 Pence. Das Medikament Crestor zur Senkung des Cholesterinspiegels ist einer klinischen Studie zufolge nicht besser als ein ähnliches Produkt des Branchenkollegen Pfizer.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.