Europas Börsen dürften schwächer eröffnen

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Nach dem Kurssprung vom Vortag dürften die europäischen Börsen am Dienstag zunächst Verluste verzeichnen. Der Euphorie über ein gewaltiges Rettungsnetz für angeschlagene Mitglieder der Euro-Zone folgt nun die Ernüchterung, wie sich bereits beim wieder schwächelnden Euro sowie den negativen Vorgaben aus Übersee zeigt.

Gegen 8.15 Uhr stand der Future auf den Euro-Stoxx 50 1,62 % tiefer als zum europäischen Handelsschluss am Montag, als der europäische Leitindex um mehr als 10 % nach oben geschossen war. Beim Vortags ebenfalls sehr starken Londoner FTSE erwartet Finspreads einen um 1,13 % schwächeren Start. Der X-Dax notierte um 8.10 Uhr bei 5.935,93 Punkten und damit 1,36 % tiefer als zum Xetra-Schluss am Montag.

Im Fokus der Anleger stehen auch in der Krise einmal mehr Unternehmenszahlen. Die Schweizer Privatbank Julius Bär berichtete für die ersten 4 Monate 2010 einen Anstieg des verwalteten Vermögens um 14 %. Der britische Reiseveranstalter Tui Travel konnte im ersten Geschäftshalbjahr trotz eines rückläufigen Umsatzes seine Verluste verringern und sprach nach den Belastungen durch die Vulkanasche-Wolken im April von einer wieder anziehenden Nachfrage im Mai.

Bei Carlsberg ging der operative Gewinn im ersten Quartal um 7 % zurück. Dennoch konnte der dänische Brauereikonzern die Analystenerwartungen übertreffen.

Die Zahlen der Deutschen Post sind laut Händlern besser als erwartet ausgefallen. Vor allem bei den Ergebnissen habe der Logistikkonzern die Schätzungen übertreffen können, sagte ein Börsianer. Auch wurde die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Die Papiere gewannen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz (L&S) 2,68 % auf 12,25 Euro.

Die Ergebnisse und der Ausblick des Kali- und Salzkonzerns K+S sind nach ersten Einschätzungen ebenfalls positiv ausgefallen. Besonders das vom Konzern ausgewiesene operative Ergebnis (EBIT) habe über den Erwartungen gelegen, aber auch Umsatz und Überschuss seien höher als geschätzt. Die Titel legten vorbörslich 2,77 % auf 43,45 Euro zu. Lanxess reihte sich in die Reihe der positiven Überraschungen ein, worauf die M-Dax-Aktien vorbörslich 2,25 % auf 35,18 Euro zulegten.

Am Vorabend hatte nachbörslich bereits die Deutsche Börse Zahlen vorgelegt. Börsianer sprachen von überwiegend enttäuschenden Zahlen zum 1. Quartal und einem verhaltenen Ausblick. Die Aktien verloren bei L&S 0,11 % auf 55,50 Euro.

Weniger bewegend blieben vorbörslich die Zahlen aus der zweiten Reihe. Q-Cells legte nach Händlereinschätzung "gemischte" Zahlen vor. Der Gewinn nach Steuern habe wegen Abschreibungen unter den Erwartungen gelegen. Phoenix Solar dagegen erzielte dank einer geballten Nachfrage aus Deutschland zum Jahresauftakt ein Rekordquartal, in dem der Umsatz mehr als verdoppelt wurde und die Rückkehr in die Gewinnzone gelang.

Fraport schraubte trotz eines erwarteten Gewinneinbruchs seine Erwartungen nach oben. Der Flughafenbetreiber will nun doch wieder das Niveau des Vorjahres erreichen, nachdem bislang mit einem Rückgang gerechnet wurde. Eon, Aareal Bank und Douglas Holding haben am Morgen ebenfalls noch Zahlen vorgelegt.

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