Der Euro-Stoxx-50 stieg 1,68% oder 51,10 Punkte auf 3.087,00 Einheiten.
Die Leitbörsen in Europa zeigten am Vormittag eine klar festere Tendenz. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit plus 1,68 Prozent oder 51,10 Punkten bei 3.087,00 Einheiten. Der DAX in Frankfurt gewann 1,60 Prozent oder 145,56 Zähler auf 9.260,40 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit plus 1,17 Prozent oder 75,61 auf 6.539,16 Punkte.
Die weitere Lockerung der japanischen Geldpolitik ließ auch Aktien an den europäischen Börsen ansteigen. Die Bank of Japan will die Geldmenge nun um bis zu 80 Billionen Yen (583 Mrd. Euro) ausweiten. Bisher waren nur 60 bis 70 Billionen Yen geplant. Wie später bekannt wurde, war diese Entscheidung umstritten. Bei der Abstimmung stimmten 5 Notenbanker dafür und 4 dagegen. Die Entscheidung ließ jedenfalls Anleger an der japanischen Börse jubeln, der Nikkei-225 ging mit einem Plus von fast fünf Prozent ins Wochenende. Analysten bestätigen, dass der Markt erleichtert sei. Andere Experten nannten den Schritt gar "verzweifelt".
Auch in Europa stehen zum Wochenausklang Datenveröffentlichungen auf der Agenda. Am späten Vormittag werden Zahlen zu den Verbraucherpreisen in der Eurozone erwartet. Am Nachmittag folgen interessante Konjunkturdaten aus Übersee, die kursbewegend wirken könnten.
Im Euro-Stoxx legten bereits zwei Konzerne Zahlen vor. Dem weltgrößten Bierbrauer Anheuser Busch Inbev machten im dritten Quartal herbstliche Temperaturen und politische Schwierigkeiten zwischen Russland und dem Westen zu schaffen. Der Bierabsatz ging weltweit um 2,7 Prozent zurück. Der Umsatz verbesserte sich dagegen um gut zwei Prozent auf 12,2 Mrd. Dollar womit unter dem Strich mit 2,3 Mrd. Dollar um fünf Prozent mehr Überschuss lukriert werden konnte. Investoren straften den Konzern ab und ließen die Titel mit einem Minus von 2,68 Prozent abgeschlagen ans Ende des Euro-Stoxx-50 fallen.
Auf der anderen Seite der Kurstafel kämpften sich BNP Paribas an die Spitze des europäischen Leitindex. Mit einem Plus von 3,15 Prozent konnten die Aktien der französischen Großbank zusätzlich zum allgemein positiven europäischen Umfeld auch von Quartalszahlen profitieren. Der Überschuss von BNP zog um 11 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro an. Dabei erzielte das Geldhaus vor allem im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen Zuwächse.
An der Londoner Börse konnte die Sanierung der spanischen Fluglinie Iberia das Quartalsergebnis des Mutterkonzerns verbessern. Die International Airlines Group, zu der auch British Airways gehört will ihren Gewinn im laufenden Jahr noch stärker steigern als zuletzt angekündigt. Gesunkene Ausgaben für Kerosin und den laufenden Betrieb ließen das Ergebnis unter dem Strich in den ersten neun Monaten auf 694 Mio. Euro steigen. Den Anstieg auf das neunfache machte zudem ein schwaches Vorjahresergebnis wegen Abfertigungen nach Stellenstreichungen möglich. Die IAG-Titel flogen mit einem Plus von 3,92 Prozent auf die Spitze des FTSE-100.