Europas Börsen mit freundlichem Handelsauftakt erwartet

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Die europäischen Börsen dürften am Donnerstag dank freundlicher Vorgaben von den Übersee-Börsen mit Gewinnen in den Handel starten. Der Future auf den Euro-Stoxx-50 deutet auf einen um 1,21 % höheren Start des europäischen Leitindex hin. Finspreads taxierte den FTSE-100 ebenfalls 0,91 % höher. Der X-DAX lag vorbörslich um 1,17 % über dem Xetra-Schluss vom Vortag.

Händler verwiesen auf die Gewinne an den Börsen in New York und Tokio nach der Entscheidung der US-Notenbank (Fed) vom Vorabend. Die Fed hält an ihrem Kurs einer faktischen Nullzinspolitik fest. Auch die Rede von US-Präsident Barack Obama zur Lage der Nation brachte Händlern zufolge wieder etwas mehr Vertrauen in die Entwicklung der Wirtschaft zurück.

Die Berichtssaison nimmt unterdessen in Europa immer mehr Fahrt auf, wenngleich das spätere Marktgeschehen noch deutlich von den Quartalszahlen zahlreicher US-Konzerne bestimmt werden dürfte. Außerdem stehen noch US-Konjunkturdaten wie die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter bevor.

Aktien von Banken könnten sich wieder etwas fester entwickeln. Als Grund nannten Börsianer wieder etwas versöhnlichere Töne des US-Präsidenten gegenüber den Finanzinstituten. Er sei nicht daran interessiert, die Banken zu bestrafen, sagte Obama.

Mit Spannung erwarten Anleger im Handelsverlauf vor allem die Quartalszahlen des finnischen Handyproduzenten Nokia. Experten rechnen mit einem gesunkenen Gewinn je Aktie. Die Rezession habe zu einer schwächeren Nachfrage nach Mobiltelefonen geführt. Darüber hinaus legt der schwedische Textilhersteller Hennes & Mauritz (H&M) Zahlen vor.

Die Aktien der beiden deutschen Softwarekonzerne SAP und Software AG sollten sich Anleger ebenfalls auf die Beobachtungsliste setzen. Ein Händler verwies auf ein Interview der "Börsen-Zeitung" mit dem Finanzvorstand Werner Brandt. Darin habe Brandt größere Übernahmen und Fusionen nicht ausgeschlossen, so der Börsianer, was wiederum die Gerüchteküche anheizen könnte. Dabei könnten auch die Spekulationen um ein Interesse von SAP an der Software AG erneut aufkeimen. Bislang hatte jedoch Peter Schnell, Vorstandsvorsitzender der Software AG Stiftung, immer wieder betont, der zweitgrößte deutsche Softwareanbieter stehe nicht zum Verkauf

In London rückt der Pharmakonzern AstraZeneca mit Jahreszahlen in den Fokus. Zudem dürften die jüngsten Produktionszahlen vom Kupferkonzern Kazakhmys und der Zwischenbericht von Cairn Energy auf Interesse stoßen.

Stahlaktien wie die von ArcelorMittal sollten nach Zahlen von Nippon Steel ebenfalls auf den Beobachtungslisten stehen. In Frankfurt könnten demnach Titel wie ThyssenKrupp und Salzgitter ins Visier der Marktteilnehmer rücken. Der japanische Stahlkonzern Nippon Steel halbierte seine Gewinnziele und liegt damit nun deutlich unter den Marktprognosen. Gründe seien eine schleppende Nachfrage nach Baustahl sowie höhere Rohmaterialkosten, hieß es.

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