Hoffnung auf Sparpaket

Europas Börsen schließen fester

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Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,98 Prozent auf 2.750,49 Punkte.

Die europäischen Börsen haben am Dienstag fester geschlossen. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,98 Prozent auf 2.750,49 Punkte. Weiter stand die am Mittwoch erwartete Abstimmung des griechischen Parlaments über die geplanten Sparmaßnahmen im Mittelpunkt. Laut Händlern hielt sich der verhaltene Optimismus, dass Ministerpräsident Giorgos Papandreou eine Mehrheit finden könne.

"Wenn die Sparpläne durchkommen, würde dies dem Markt einige Unsicherheiten nehmen", sagte Marktanalyst Ben Potter von IG Markets. "Sind die Gewitterwolken erst einmal abgezogen, dürfte sich das Umfeld für Aktien wieder aufhellen", so der Experte. Papandreou hatte am Vorabend noch einmal eindringlich das Parlament dazu aufgerufen, das harte Sparprogramm zu billigen.

Aktien von Banken schlugen angesichts der Hoffnung auf Griechenland einen Erholungskurs ein. Nachdem am Vortag schon französische Banken eine Beteiligung am Hilfspaket für die Griechen signalisiert hatten, rückt nun Kreisen zufolge auch eine Einigung deutscher Banken und Versicherer mit dem Finanzministerium näher.

Die Titel von Credit Agricole kletterten um 3,56 Prozent auf 9,981 Euro. Aktien der Societe Generale stiegen um 3,03 Prozent und die von Unicredit legten um 2,26 Prozent zu. Die Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) rückten in London als Spitzenwert um mehr als vier Prozent vor. Der Branchenindex Stoxx 600 Banks legte um 1,52 Prozent zu.

Bester Wert im Euro-Stoxx waren unterdessen die 3,74 Prozent festeren Aktien von Carrefour. Der französische Handelskonzern prüft eine strategische Partnerschaft in Brasilien. Das Unternehmen hat von der Investmentgesellschaft Gama das Angebot erhalten, sein dortiges Geschäft mit dem der Grupo Pao de Acucar (CBD) zusammenzuführen. Dadurch entstünde der größte brasilianische Einzelhändler. Papiere des Konkurrenten Casino rutschten dagegen um 5,61 Prozent ab. Dieser ist mit 37 Prozent an der Grupo Pao de Acucar beteiligt.

Die Titel von Nokia zählten mit minus 0,19 Prozent auf 4,25 Euro zu den wenigen Verlierern im Euro-Stoxx-50. Die 1,93 Prozent schwächeren Siemens-Aktien bildeten mit weitem Abstand das Schlusslicht im Leitindex der Eurozone. Finanzvorstand Joe Kaeser hatte gesagt, dass der Rückenwind der Krisenerholung inzwischen abgeflaut wäre. Aus der Branche gaben auch Philips um 0,59 Prozent nach.

Außerhalb des EuroStoxx gab es deftige Verluste bei TomTom. Die Aktien des Navigationsgeräteherstellers brachen in Amsterdam nach einer gekappten Gewinn- und Umsatzprognose um 26,76 Prozent auf 3,582 Euro ein. In London rutschte der Kurs von Cable & Wireless nach einer Gewinnwarnung und dem vermeldeten Rücktritt des Vorstandschef Jim Marsh um fast 14 Prozent ab.

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