Sorgen bereitete Spaniens Sparkassensektor. BP befindet sich weiter im Sinkflug. Impulse gab es von der Luftfahrtbranche.
Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am heutigen Pfingstmontag mehrheitlich mit Abschlägen geschlossen. Nach einer festen Eröffnung ging es mit den Indizes in Frankfurt und London im Verlauf deutlich nach unten. Erst zu Handelsschluss konnten Euro-Stoxx-50 & Co. ihre Verluste wieder eindämmen. Der europäische Auswahlindex ging mit einem Minus von 0,62 % bei 2.558,27 Punkten aus dem Handel.
Das ansonsten ruhige Tagesgeschehen wurde von Sorgen um den spanischen Bankensektor belastet. Am Wochenende musste die kleine Regionalbank CajaSur vor dem Bankrott gerettet werden und steht nun unter der Kontrolle der obersten Aufsichtsbehörde. Spanische Bankenwerte wurden dementsprechend von den Investoren gemieden. Banco Bilbao (BBVA) verloren 2,03 % auf 8,55 Euro, Banco Santander schlossen um 1,15 % schwächer bei 8,506 Euro und Banco Popular gaben 2,25 % auf 4,345 Euro ab.
Schwächster Wert im Londoner FTSE-100 waren die Aktien von BP. Sie verloren 2,70 % auf 493 Pence. Der bislang erfolglose Kampf gegen die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat den britischen Konzern bisher 760 Mio. Dollar gekostet. Die Kosten haben sich somit innerhalb von zwei Wochen verdoppelt. Zudem will nun die US-Regierung den Druck auf BP erhöhen.
Neuigkeiten gab es aus der Luftfahrtbranche. Bei der British Airways hat heute ein fünftägiger Streik des Bodenpersonals für bessere Arbeitsbedingungen und gegen die Sparpläne begonnen. Vom Arbeitskampf unbeeindruckt stiegen die Aktien dennoch um 0,90 % auf 190,2 Pence.
Trotz guter Neuigkeiten sanken Air France-KLM um 1,78 % auf 9,24 Euro. Der französische Staat erwägt eine Ausgleichszahlung für entgangene Einnahmen durch den Vulkanausbruch in Island, wurde bekannt. Lufthansa schlossen in Frankfurt auf dem Freitagsstand von 10,80 Euro. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Kaufempfehlung für die AUA-Mutter mit "Overweight" bestätigt.
Von der Konjunkturseite kamen am Pfingstmontag keine Impulse. Der Datenkalender war leer, zudem hatten die Aktienmärkte in Wien, Zürich, Kopenhagen, Oslo und Budapest geschlossen. Händler berichteten daher von dünnen Handelsvolumina. Diese dürften Marktteilnehmern zufolge auch für kräftige Kursbewegungen beim Euro gesorgt haben. Angesichts der Spanien-Sorgen rutschte dieser im Verlauf deutlich unter 1,24 Dollar und konnte sich erst im Späthandel wieder erholen.
DAX -0,40 % / FT-SE-100 +0,13 % / CAC-40 +0,01 % / FTSE MIB -2,59 % / IBEX-35 -1,27 % / AEX +0,05 % / BEL-20 +0,28 % / SX Gesamt +0,02 % / Euro-Stoxx-50 -0,62 %