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Europas Börsen schließen mit Abschlägen

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Euro-Stoxx-50 hat mit 2.236,11 Punkten um 46,98 Zähler oder 2,06% schwächer geschlossen.

Die europäischen Leitbörsen haben nach dem starken Wochenbeginn am Dienstag wieder deutlich an Terrain verloren. Laut Marktexperten drückten vor allem die gescheiterten Versuche in Griechenland, nach den Parlamentswahlen eine Regierung zu bilden, im Frühhandel auf die Börsen. Besser als erwartet ausgefallene Zahlen zur deutschen Industrieproduktion sorgten nur zwischenzeitlich für etwas Unterstützung.

Medienberichten zufolge hat der Vorsitzende der größten griechischen Anti-Rettungspartei, Alexis Tsipras, ein Schuldenmoratorium gefordert und damit die Stimmung an den Märkten wieder gedrückt. Der Chef des Bündnisses der Radikalen Linken hat die Zusagen Griechenlands zum milliardenschweren Rettungspaket für null und nichtig erklärt. Tsipras, der als Chef der zweitstärksten Parlamentspartei von Staatspräsident Karolos Papoulias nach dem Scheitern der Konservativen den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten hat, erklärte am Dienstagnachmittag, Banken sollten unter staatliche Kontrolle gestellt werden. Zudem solle eine internationale Kommission prüfen, ob die Verschuldung des Landes rechtmäßig sei.

In einem Branchenvergleich hatten der Telekom-Sektor dank positiver Branchennachrichten klar die Nase vorn. Die Aktien des niederländischen Mobilfunkunternehmens KPN reagierten mit einem Kurssprung von 17,02 Prozent 7,583 Euro darauf, dass der vom mexikanischen Milliardär Carlos Slim kontrollierte Telekomkonzern America Movil seine Beteiligung von knapp fünf auf 28 Prozent ausbauen will und acht Euro je Aktie bietet.

Im Windschatten der KPN zogen Deutsche Telekom um 0,61 Prozent auf 8,563 Euro an und Telefonica konnten sich um 0,31 Prozent auf 11,18 Euro steigern. Die Anteilsscheine der Telecom Italia gewannen um 1,05 Prozent auf 0,8645 Euro.

Auf der Verliererseite fanden sich hingegen einige Banken und Versicherer. Munich Re haben mit deutlichen Verlusten auf die Quartalszahlen des Versicherungskonzerns reagiert. Die Anteile des weltgrößten Rückversicherers rutschten 3,66 Prozent auf 103,85 Euro ab. ING Groep büßten 5,56 Prozent auf 4,997 Euro ein und Generali sanken 3,86 Prozent auf 9,585 Euro. Axa mussten ein Minus von 4,13 Prozent auf 9,506 Euro verbuchen.

Bei den Banken zeigten sich BNP Paribas um 3,79 Prozent tiefer bei 29,065 Euro. Societe Generale fielen um 4,75 Prozent auf 17,135 Euro. In Mailand verloren Intesa SanPaolo 3,57 Prozent auf 1,053 Euro.

Unter den größeren Verlierern zeigte sich auch der Auto-Sektor. So bremsten BMW nach Absatzzahlen um 3,85 Prozent auf 67,35 Euro. Dabei hat der Autohersteller im April erneut einen Verkaufsrekord eingefahren. Händler begründeten das Kursminus mit einer Abschwächung des Wachstums. Auch die Charttechnik hat sich einem Händler zufolge mit dem Rutsch unter die 50-Tage-Linie bei 69,30 Euro verschlechtert, was zusätzliche Verkäufe bringe.

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