Euro-Stoxx-50 stieg um 26,12 Einheiten oder 0,81 Prozent.
Die europäischen Leitbörsen haben am Freitag einheitlich höher geschlossen. Im Mittelpunkt stand hauptsächlich die laufende Berichtssaison. Der Euro-Stoxx-50 stieg um 26,12 Einheiten oder 0,81 Prozent auf 3.264,93 Zähler.
Gute Vorgaben von der Wall Street und aus Asien hatten die Aktienmärkte in Europa bereits im Plus eröffnen lassen. Nachdem die US-Inflation im September auf null gefallen ist, rechnen immer weniger Marktteilnehmer mit einer Zinserhöhung noch in diesem Jahr. Heute veröffentlichte Konjunkturdaten beeinflussten den Handel hingegen nicht entscheidend. Die Inflationsrate der Eurozone ist im September erwartungsgemäß wieder in den negativen Bereich gerutscht, wie endgültige Zahlen von Eurostat zeigten.
US-Daten wiederum zeichneten kein klares Bild: Die Industrieproduktion ist im September geschrumpft, allerdings nicht so stark wie erwartet. Die von der Universität Michigan erhobene Verbraucherstimmung hellte sich hingegen deutlicher auf als erwartet. Die Zahl der offenen Stellen im August wiederum verfehlte die Analystenschätzungen.
Für Bewegung sorgte zu Wochenschluss hauptsächlich die laufende Berichtssaison. So schlossen die Papiere von Carrefour mit einem satten Plus von 6,60 Prozent klar an der Spitze des Euro-Stoxx-50. Europas größter Einzelhändler hat seinen Umsatz im dritten Quartal vor allem wegen guter Geschäfte in Südeuropa steigern können. Die Verkaufserlöse legten um 4,2 Prozent auf rund 21,5 Mrd. Euro zu.
Deutlich schlechter lief es für Nestle. Der Umsatz ist beim weltgrößten Nahrungsmittelkonzern in den ersten neun Monaten von 66,2 auf 64,9 Mrd. Franken gesunken. Wechselkurseffekte und der Maggi-Fertignudeln-Skandal in Asien bremsten das Unternehmen aus. Nestle senkte zudem die Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Die Anleger zeigten sich darüber wenig erfreut, die Aktie rutschte um 1,86 Prozent ab.
Remy Cointreau wiederum hat seinen Umsatzschwund im abgelaufenen Quartal eingedämmt. Die Konzernerlöse schrumpften um 3,2 Prozent auf 277,5 Mio. Euro. Im Vorquartal war das Minus mit 9,0 Prozent noch deutlich stärker ausgefallen. Unterstützend wirkte eine Erholung im China-Geschäft. Die Aktie des Spirituosenherstellers drehte nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und ging um 2,44 Prozent tiefer aus dem Handel.
Abseits der Berichtssaison fielen Volkswagen-Titel um 2,14 Prozent und schlossen damit im unteren Bereich des Euro-Stoxx-50. Der deutsche Autohersteller hat seinen Absatz im September trotz des Dieselskandals weiter gesteigert. Gleichzeitig verlor er aber Marktanteile. Der Skandal um manipulierte Abgaswarte ist in der zweiten Monatshälfte bekannt geworden.