Am Mittwoch

Europas Börsen schließen mit Gewinnen

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Euro-Stoxx-50 hat am Mittwoch mit 2.159,09 Punkten um 7,55 Zähler oder 0,35 Prozent höher geschlossen.

Die europäischen Leitbörsen haben am Mittwoch nach ihrer jüngsten Verlustserie mehrheitlich wieder etwas an Boden gutmachen können. Als Unterstützung für die Aktienmärkte entpuppte sich dabei die Diskussion um eine Banklizenz für den ständigen Euro-Rettungsfonds ESM.

   EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg, es gebe einige Gründe für diese Option. An den Finanzmärkten wurde dies offenbar als ein Hinweis für einen Positionswechsel der EZB interpretiert. Bisher hatte sie eine Banklizenz abgelehnt, da so eine Staatsfinanzierung ermöglicht würde. Eine Banklizenz würde die Feuerkraft des Fonds vervielfachen.

   Auf der anderen Seite nannten Marktbeobachter die Sorgen wegen der Euro-Schuldenkrise und das chinesische Wirtschaftswachstum sowie das erneut rückläufige Ifo-Geschäftsklima als Belastungsfaktoren.

   So hat Moody's den Ausblick für die Bonität des temporären Euro-Rettungsfonds EFSF von stabil auf negativ gesenkt. Dies sei eine Konsequenz der neuen Ausblicke für die Kreditwürdigkeit Deutschlands, der Niederlande und Luxemburgs und damit den Garanten des EFSF, teilte die Ratingagentur mit. Zuvor hatte Moody's bereits den Ausblick der drei Staaten von stabil auf negativ gesenkt.

   Am Nachmittag sorgen mehrheitlich besser als erwartet ausgefallene US-Unternehmensergebnisse für verstärkten Auftrieb auch an den europäischen Börsen. Der Häusermarkt in den USA hat im Juni hingegen einen Rückschlag erlitten. Die Zahl der verkauften Eigenheime fiel deutlich um 8,4 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte.

   Ein Branchenvergleich zeigte Aktien aus dem Automobil-Sektor als größte Gewinner. Auch Rohstoffwerte waren gefragt. Der Bank-Sektor schloss nach volatilem Verlauf ebenfalls im Plus. Technologiewerte wurden etwas von enttäuschenden Apple-Ergebnissen belastet.

   Die Wirtschaftskrise in Teilen Europas macht dem weltgrößten Stahlhersteller ArcelorMittal schwer zu schaffen. Der operative Gewinn ging jedoch im zweiten Quartal nicht so stark zurück wie von Analysten befürchtet. Insofern gewannen die Anteilsscheine des Stahlkonzerns 0,89 Prozent auf 11,84 Euro.

   Iberdrola hat dank eines erfolgreichen Auslandsgeschäfts seinen Gewinn gesteigert. Auf dem Heimatmarkt musste der größte Stromversorger Spaniens dagegen im ersten Halbjahr Rückschläge hinnehmen. Wie die Gesellschaft mitteilte, stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 9,3 Prozent und damit stärker als von Analysten erwartet. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um zwei Prozent zu. Die Aktien von Iberdrola fielen 0,41 Prozent auf 2,654 Euro.

   In einem starken europäischen Auto-Sektor verloren in Paris PSA Peugeot gegen den Trend 2,50 Prozent auf 6,084 Euro. Die Wirtschaftskrise in Südeuropa setzt dem vor umfangreichen Stellenstreichungen stehenden französischen Autobauer schwer zu. Der Konzern rutschte im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 819 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern noch 806 Mio. Euro Gewinn gemacht. Der Umsatz rutschte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent ab.

   Hingegen zogen Daimler in Frankfurt nach Zahlenvorlage 4,11 Prozent auf 37,615 Euro an. VW konnten im Windschatten um 1,25 Prozent auf 133,65 Euro beschleunigen. BMW verbesserten sich um 1,29 Prozent auf 55,89 Euro.
 

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