Zurückhaltung nach klaren Kursgewinnen in der Vorwoche.
Die europäischen Börsen haben den Handel am Montag ohne klare Richtung beendet. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,69 Prozent oder 25,07 Punkte auf 3.624,41 Einheiten. Nach den klaren Kursgewinnen der Vorwoche sowie vor dem Hintergrund des Eurogruppen-Treffens zu Griechenland herrschte Zurückhaltung unter den Marktteilnehmern.
Heute Nachmittag trafen die Euro-Finanzminister in Brüssel erneut zusammen um über die Griechenland-Krise zu beraten. Bei dem Treffen will die Eurogruppe vor allem die Fortschritte des pleitebedrohten Staates bewerten, endgültige Entscheidungen werden aber nicht erwartet. Positive Vorgaben aus Asien konnten die Stimmung nicht nennenswert aufhellen. In Fernost hatte eine neuerliche Leitzinssenkung der chinesischen Notenbank für Auftrieb gesorgt. Nennenswerte Konjunkturdaten standen zum Wochenstart nicht auf der Agenda.
Unter den Einzelwerten stand Airbus im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Aktien des Flugzeugbauers sackten nach dem Absturz eines militärisches Transportflugzeug vom Typ Airbus A400M in Spanien am Wochenende um klare 2,07 Prozent ab. Bei dem Unglück kamen am Samstag vier der sechs Besatzungsmitglieder ums Leben. Die beiden anderen wurden schwer verletzt gerettet. Einer der beiden sprach später laut Presseberichten von Triebwerksproblemen.
Vor diesem Hintergrund gerieten auch die Aktien einiger Airbus-Zulieferer klar unter Druck. So büßten die Papiere des Triebwerkbauers MTU 0,60 Prozent ein. Auch Rolly-Royce-Aktien litten unter dem Airbus-Absturz und gaben 0,97 Prozent ab.
Angeführt wurde der Euro-Stoxx-50 indessen von Intesa Sanpaolo. Der Überschuss der italienischen Großbank verdoppelte sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,06 Mrd. Euro. Damit übertraf die Bank die Erwartungen von Analysten deutlich. Profitierten konnte Intesa vor allem von der durch das billige Geld der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgelösten Erholung der italienischen Wirtschaft. Die Aktien zogen um 1,91 Prozent an.
Gesucht waren auch Nokia. Die Papiere gewannen nach positiven Analystenkommentaren 0,73 Prozent. So hat die Exane BNP ihre Empfehlung für die Aktien von "Neutral" auf "Outperform" angehoben.
In der Einzelhandelsbranche rückten Berichte über eine Milliarden-Fusion in den Blick. Der niederländische Konzern Ahold und der belgische Konkurrent Delhaize befinden sich in frühen Gesprächen über eine Fusion, so die belgische Zeitung "L'Echo" und das niederländische Blatt "De Tijd". Ahold-Papiere zogen um 5,48 Prozent an, Delhaize sprangen sogar um klare 14,52 Prozent nach oben.
Der schwedische Autobauer Volvo (minus 0,72 Prozent) will deutlich mehr Autos in den USA verkaufen und baut daher ein eigenes Werk in den Vereinigten Staaten. Die Wahl des Standortes sei auf Berkely County südlich von Charleston in South Carolina gefallen. "Langfristig" werde Volvo dort 4.000 Mitarbeiter beschäftigen. Ab 2018 sollen jährlich 100.000 Fahrzeuge vom Band rollen. Seit 2010 gehört Volvo dem chinesischen Konzern Geely.