Die Anhebung des Diskontsatzes um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 % durch die Fed sehen Börsianer zwar als Anlass für Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Markt zuletzt wieder deutlich erholt hatte. Volkswirte interpretierten die Anhebung allerdings nicht als einen Schritt hin zu einer strengeren Geldpolitik, sondern eher als ein Ende der krisenbedingten Notmaßnahmen. Auch die Fed sprach von Normalisierung. Zum Diskontsatz können sich Banken in Notfällen Geld von der Fed leihen.
Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestle hat 2009 weniger Gewinn und Umsatz als im Vorjahr gemacht. Der Reingewinn brach um 42,2 % auf 10,428 Mrd. Franken ein. Im Vorjahr waren allerdings mehr als 9 Mrd. Franken aus dem Verkauf der ersten Tranche von Alcon an Novartis im Gewinn enthalten.
Beim nachhaltigen Gewinn pro Aktie weist Nestle eine Zunahme von 6,9 % auf 3,09 Franken aus. Die Aktionäre sollen eine um 14,3 % höhere Dividende von 1,60 Franken je Anteilsschein erhalten. Nestle-Aktien stiegen im um 2,72 % auf 52,85 Franken und sorgten dafür, dass der Schweizer Leitindex SPI als einziger unter den europäischen Indizes mit einem positiven Vorzeichen notierte.
Daimler erholten sich von ihrem Bilanz-Schock am Vortag um 1,19 % auf 31,87 Euro. Zwar senkten die Citigroup und Morgan Stanley ihre Kursziele. JPMorgan bestätigte indes die positive Einschätzung mit "Overweight". Die Kursverluste von in der Spitze fast 10 % seien überzogen gewesen, hieß es.
Europas größter Handelskonzern Carrefour hat im vergangenen Jahr einen überraschend starken Gewinnrückgang verbucht. Abschreibungen im Italien-Geschäft und Restrukturierungskosten in Milliardenhöhe drückten den Nettogewinn um 70 % auf 385 Mio. Euro. Damit verfehlte der Konzern die Erwartungen der Analysten. Carrefour-Titel gaben 2,06 % auf 34,9 Euro ab.
Lafarge sackten nach der Vorlage von Quartalszahlen gar um 3,13 % auf 49,20 Euro ab. Dem Zementhersteller zufolge dürfte die weltweite Nachfrage in diesem Jahr zwar um bis zu 5 % anziehen. Für 2009 muss der Baustoffkonzern jedoch erhebliche Gewinneinbußen verkraften. Das Minus belief sich im letzten Jahresviertel auf 38 Mio. Euro.
In London ging es für Anglo American um 3,1 % auf 2.424,5 Pence nach unten. Der britische Bergbaukonzern bekam im vergangenen Jahren die Wirtschaftskrise deutlich zu spüren. Der Konzernumsatz sank um gut ein Viertel auf 24,6 Mrd. US-Dollar und der operative Gewinn brach um mehr als die Hälfte auf knapp fünf Mrd. Dollar ein. Unterm Strich stand ein mehr als halbierter Überschuss von 2,4 Mrd. Dollar.