Europas Börsen zur Eröffnung fester erwartet

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Beflügelt von positiven Vorgaben der Überseebörsen dürften die wichtigsten europäischen Börsen am Montag mit Gewinnen starten. Händler erwarten nach dem überraschend gut ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag "zumindest kurzfristig" eine Fortsetzung der Rallye aus der vergangenen Woche. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index in der Früh sehr fest. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrials legte seit dem europäischen Börsenschluss am Freitag um 0,36 % zu.

Die Agenda ist indes dünn bestückt. Es werden keine Bilanzvorlagen erwartet und auch von der Konjunkturseite bleibt es ruhig. In den Blick dürften vor allem die Aktien von EADS rücken.

Nach dem Streit um die Finanzierung des Militärtransporters Airbus A400M haben sich die Käuferländer mit dem Rüstungshersteller EADS geeinigt. Die Länder beteiligen sich mit 3,5 Mrd. Euro an den Zusatzkosten von über 5 Mrd. Euro. Die Bestellerländer sind bereit, 2 Mrd. Euro mehr zu bezahlen. Weitere 1,5 Mrd. Euro entfallen auf Exportkredite.

EADS kündigte zugleich an, dass es wegen der A400M-Belastungen Verluste im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 beim operativen Gewinn und beim Konzernüberschuss gebe. Für 2009 muss das Unternehmen für das Projekt Rückstellungen von 1,8 Mrd. Euro bilden. "Die Rückstellungen sehen ein wenig niedriger aus als befürchtet", sagte ein Marktanalyst. Insgesamt ändere sich aber nichts an seiner Einschätzung, dass EADS nicht einen Cent mit dem Projekt verdiene, außer im Forschungs- und Entwicklungsteil.

Aktien von Banken wie der Commerzbank oder der Deutschen Bank könnten Händlern zufolge in Frankfurt unter Druck geraten. Zum einen arbeite das Bundesfinanzministerium an einer neuen Bankenregulierung, sagte der Unions-Fraktionsvize Michael Meister der "Wirtschaftswoche". Zum anderen nimmt das Island-Drama dem "Handelsblatt" zufolge noch kein Ende. Die deutschen Finanzinstitute stehen mit 22 Mrd. Euro auf den Gläubigerlisten, die Deutsche Bank soll vor allem Geld von Kunden in Höhe von 5,3 Mrd. bei der Kaupthing Bank als Forderung stehen haben, die Commerzbank hingegen eine halbe Milliarde eigenen Geldes.

Auch Pharmawerte wie Merck und Bayer stehen im Blick. Händler verwiesen darauf, dass laut "Handelsblatt" der deutsche Gesundheitsminister Philipp Rösler die Arzneimittelhersteller zu Preissenkungen zwingen will, um mindestens 2 Mrd. Euro einzusparen. Dagegen seien für Hersteller von Nachahmerprodukten (Generika) keine zusätzlichen Belastungen geplant. "Das ist nichts wirklich Neues, sollte aber Pharmatitel belasten", sagte ein Börsianer. Dagegen könnten Generikahersteller wie Stada von dem Bericht profitieren.

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